In diesem unserem Lande, wie Helmut Kohl zu sagen pflegte, wurde jetzt von einem kinderlosen Pharma-Lobbyisten eine Impfpflicht gegen Masern auf den Weg gebracht. Ich bin sowohl Masern-Opfer als auch FSME-Impf-Opfer und nehme mir daher das Recht heraus, eine fundierte eigene Meinung zu haben.
Ganz kurz gesagt: Ich bin dagegen, und die Geldbußen sind ein Skandal.
Etwas ausführlicher:
Anfang des Jahres 1968 erkrankte ich als Neunjähriger an den Masern und wäre fast daran gestorben. Das Fieber erreichte zwei Mal 41,2°C. Folgen waren ein Absturz des Immunsystems für über ein Jahr, Blinddarm-OP Ende 1968 - der Wurmfortsatz ist Bestandteil des Immunsystems -, völlige Abmagerung für Monate, über ein Jahr Eisenmangel und ein bis heute bestehender Herzfehler, an dem ich sterben werde, wenn der für mich zuständige Mitarbeiter des Sozialamts in der ehemaligen SS-Junkerschule Bad Tölz mich nicht vorher umbringt.
Mitte 2007 ließ ich mich bei meinem damaligen Arbeitgeber gegen FSME impfen und auch die ersten zwei Folgeimpfungen noch vornehmen - zwei weitere ließ ich inzwischen ausfallen. Die gesundheitlichen Folgen waren verheerend. Ich litt während etwa acht Jahren an Beschwerden wie bei einer Gehirnhautentzündung, wobei ich insgesamt etwa zehn Monate bettlägerig war. Von den weiteren Folgen wie etwa Kosten und beruflichen Nachteilen will ich gar nicht reden.
Meine fünf Jahre jüngere Schwester wäre übrigens Ende der 1960-er Jahre fast an der Impfung gegen Diphterie und Tetanus gestorben, die ich problemlos überstanden hatte.
Wer sich oder seine Kinder impfen lassen will, bitte sehr. Eine Impfpflicht ist meines Erachtens nach aber nicht rechtsstaatlich. Nur wen interessiert das schon? Das Verfassungsgericht überprüft Gesetze ja auch nur, wenn dagegen geklagt wird.
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