Hallo liebe Lefthand-Gemeinde,
ich bin vor kurzem durch andere Foren auf ein Video der Firma Kemper gestossen.
Die Leute bauen eine Art Modeling-Verstärker. Allerdings einen der ganz besonderen Art.
Man muss sich das Ganze in etwa so vorstellen, das man sich seinen Lieblingsamp schnappt, ihn am Lautsprecher mit einem Mikro abnimmt und dieses Mikro dann in den Profiler-Amp steckt. Der macht jetzt etwas sehr interessantes... er "kopiert" diesen Amp 1 zu 1 und speichert ihn ab. Er erstellt also quasi ein Abbild dessen, was er als Input bekommen hat. Bevorzugt man zusätzlich noch eine andere Mikroposition am Speaker, so kann man die Prozedur nochmal wiederholen und erhält eine zweite Kopie.
Ansich könnte man ja jetzt denken, warum sich solche Mühe machen? Jeder hat, irgendwann mal, seinen Traumamp daheim stehen und ist glücklich. Ja, so sollte es laufen.
Aber vielleicht ändert sich der Geschmack ja mal. Oder man hat ein zweites, drittes, Bandprojekt und der Traumamp dafür würde, schon wieder, einige tausend Euro verschlingen. Was also tun?
Ganz einfach. Entweder flitzt man mit seinem Profiler zu einem Bekannten der zufällig das passende Handwerkszeug im Proberaum stehen hat,. Oder, jetzt wirds spannend, man geht einfach online und schaut, was die Datenbank so alles zu bieten hat.
Man muss sich das mal bildlich vorstellen. Endlich den Sound von Gilmour oder sonst einem alteingesessenen Ohrenverwöhner in der Tasche haben, oder wenn es härter zur Sache gehen soll den Sound von Nu-Metal-Irgendwas-Core Band XYZ. Und das nicht "irgendwie so ähnlich" sondern genauso wie es bei denen aus den Lautsprechern dröhnt (ob man dann natürlich genauso spielen kann steht auf einem anderen Blatt. ).
Ich persönlich finde diese Idee interessant, ob sich so ein Teil durchsetzt und ob es dann auch für Otto-Normal Leftie erschwinglich ist steht natürlich in den Sternen. Allerdings frage ich mich, wie es denn rein Rechtlich funktionieren soll. Werden dann alle anderen Hersteller Lizenzgebühren für ihre Sounds verlangen? Oder schlimmer noch, alle Künstler? Sie sind ja schliesslich für "ihren" Sound verantwortlich und haben Zeit, Schweiß und Geld investiert, ihn zu formen.
Finden jüngere Spieler dadurch niemals ihren eigenen Sound weil ja eh alle wie Hammett klingen wollen/müssen?
Angst macht mir höchstens, das die Kiste aussieht wie die Gerätschaften die bei meinem Zahnarzt stehen, und vo dem hab ich eine Heidenangst!
Das Ding wird wohl auf der diesjährigen NAMM-Show vorgestellt.
Was sagt ihr dazu?
(Bitte sinnvolle Kommentare und keine Klischees über digitale Tonerzeugung bitte.)
Grüße. :geek:
Hier gibts nochmal das passende Video:
https://www.youtube.com/watch?v=ywDUAw7ck8g
Edit:
In diesem Video gibt es noch mehr Infos zu genauen Funktionsweise des Profilers und noch ein paar Hintergründe.
https://www.youtube.com/watch?v=sZWMzwwsVe0
Lesezeichen