Hey, also es gibt doch Stücke die vereinfacht auf Notenbläter geschrieben werden, die heißen doch Leadsheets oder?
Und dieses kann/muss man doch umschreiben für verschiedene Instrumente damit man es zum bsp mit einem orchester spielen kann. Wie nennt man dieses "Umschreiben" und kann man das selber lernen(wenn ja welche regeln müssen beachtet werden) oder braucht man dafür erst ein Musikstudium?
Ich weiß is ne blöde frage aber wäre nett wenn mir da jemand weiterhelfen könnte
Mfg robi
Das nennt sich "Arrangieren" und ein Musikstudium braucht man dafür nicht.Zitat von wooki
HeWie nennt man dieses "Umschreiben" und kann man das selber lernen(wenn ja welche regeln müssen beachtet werden) oder braucht man dafür erst ein Musikstudium?
Mfg robi
Allerdings solltest du wissen, welches Instrument welche Töne spielen kann.
Ein Orchester ist sehr umfangreich, ein einfacheres Beispiel wäre Volksmusik, oder auch gerne Folk-Rock: möchtest du da mit einer Steirischen Harmonika arbeiten, musst du beachten, das die nicht alle Töne der Tonleiter hat, bzw. nicht alle Kombination aus Bass- und Melodieton möglich sind.
Für das Arrangieren eines Orchesters brauchst Du sicher ein Musikstudium und viel Erfahrung im Umgang mit den entsprechenden Instrumenten. Es reicht nicht, wenn Du nur weißt, welchen Tonumfang die Instrumente haben. Dazu kommt z.B.:
Welche Instrumente "mischen" sich gut, d.h. klingen gut zusammen und welche nicht?
Welches sind die spieltechnischen Limitationen der jeweiligen Instrumente? Denn die gibt es natürlich und sie sind durch die Handhabbarkeit durch den Spieler oder durch Instrumentenbau-spezifische Merkmale geprägt. Das heißt: nicht jede Tonfolge oder jedes Intervall ist auf jedem Instrument problemlos spielbar.
Welches sind die spieltechnischen Besonderheiten der jeweiligen Instrumente? Als Beispiel nenne ich nur Streicher-Tremoli oder -Pizzicati. Sie geben dem Gesamtklang häufig Abwechslung und Würze und sind manchmal "die letzte Rettung", wenn einem bei der Umsetzung einer bestimmten Klangvorstellung nichts mehr einfällt.
Man muss in der Lage sein, alleine durch das Lesen der Partitur/des Arrangement den Gesamtklang zu hören - ohne irgendein Instrument. Zum Beispiel: meine Orchestrierungen waren am Anfang viel zu überladen und ich musste lernen, sie zu reduzieren. Das wiederum lernt man nur durch Praxis, d.h. durch die Rückmeldung des Ohres am tatsächlichen Klang des Orchesters.
Das waren nur die Instrument-bezogenen und spieltechnischen Aspekte. Genau so wichtig sind die Kenntnisse in Harmonielehre und möglichst ebenfalls im Kontrapunkt.
Wir befinden uns bei dem Arrangieren ja gleichzeitig auf 2 Ebenen.
Da ist zuerst die vertikale Ebene, d.h. wie klingt es alles an einer bestimmten Zählzeit zusammen.
Daneben gibt es die horizontale Ebene, d.h. wie klingt jede einzelne Stimme für sich alleine in ihrer Gesamtlinie.
Gibt man nur der vertikalen Ebene den Vorzug, bekommt jeder Musiker eine Stimme, die zu 99% grauenvoll klingen wird. Sie wird gekennzeichnet sein durch eine nicht enden wollende Kette an Sprüngen, die kein Mensch als musikalische Linie ansehen würde.
Gibt man dagegen der horizontalen Ebene den Vorzug, gerät der harmonische Aspekt in Gefahr, bzw. wird man kaum noch von Harmonien oder von einem homogenen Zusammenklang reden können.
Beide Ebenen in Verbindung zu bringen, bzw. jeder Ebene gleichzeitig gerecht zu werden, ist also die Kunst des Arrangierens und dazu gehört viel Wissen (was man sich in dieser Komplexität nur in einem Studium aneignen kann) und genauso viel Erfahrung, d.h. unendlich viele, vierstimmige Sätze schreiben und danach allmählich die Besetzungsgrößen steigern.
Das war´s für das Orchester (nicht umsonst gibt es übrigens spezialisierte, prof.Arrangeure).
Bei Bands sieht es natürlich deutlichst leichter aus. Aber auch hier ist die Kenntnis von Harmonielehre und die praktische Anwendung im vierstimmigen Satz sehr von Vorteil, wenn nicht eine Voraussetzung. Ausnahme: Rap, Hiphop, Techno und deren Verwandte, da braucht man musikalisch nicht gebildet sein (wahrscheinlich schadet es nur...).
Falls Dein ernst gemeintes Ziel im Arrangieren liegt, dann solltest Du zuerst Harmonielehre (oder auch "Satzlehre" genannt) beherrschen und zumindest die Grundbegriffe des Kontrapunktes verinnerlicht haben. Dann würde ich mich mit den für Dich wichtigen Instrumenten beschäftigen, darüber entsprechende Literatur lesen und entsprechende Musiker persönlich interviewen, wo die Stärken, Schwächen und Schwierigkeiten ihres Instrumentes liegen. Daneben würde ich Partituren von anerkannt guten Arrangeuren oder großen Komponisten studieren und dann könnte es mit dem Arrangieren losgehen.
Die "Bibel" des Orchestrierens (also des Arrangierens für Orchester) stammt - nebenbei bemerkt - von R. Strauss, hat ein 1 1/2-faches A4 Format und 460 Seiten.
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hombredelfuego
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