Hallo, ich versuche seit einem halben Jahr, singen zu lernen. Bin ein Kerl, Mitte 50 und Bariton. Da ich Soul / Funk / Gospel singen will, habe ich mir einiges vorgenommen - und eine Gesangslehrerin gesucht und gefunden. Inzwischen sind aus anderthalb Oktaven plus einiger unwilliger Kopfstimmentöne zweieinhalb zusammen hängende, breakfreie Oktaven geworden, laut wie leise verfügbar - und damit kann ich die meisten Nummern (ich sage nur Stevie Wonder, Earth, Wind & Fire …) grundsätzlich (also, was das Treffen der Noten angeht) singen, wenn ich ca. 2-4 Halbtöne runtertransponiere. Damit bin ich sehr zufrieden, und meine Gesangslehrerin, glaube ich, auch. Jetzt gibt es aber zwei Probleme:
1. Untenrum sind mir 2,3 Töne abhanden gekommen. Der Vocal Fry ist auch nicht mehr richtig tief und sonor. Auch meine Sprechstimme ist nicht mehr so voll untenrum. Das lässt sich hoffentlich mit geeigneten Übungen reparieren, ohne wieder Probleme mit Höhe/Break zu bekommen. Oder?
2. Das Hauptproblem: Ich mag zu Hause beim Üben meine Stimme inzwischen sogar ganz gerne, ich singe dort leicht und ohne Druck, sogar ein Vibrato beginnt sich hier und da zu zeigen. Im wahrscheinlich ziemlich schalltrockenen Musikschulraum habe ich dagegen ständig das Gefühl von zu wenig Resonanz, einem Kloß zwischen den Schlüsselbeinen und Widerstand, den ich mit mehr Druck überwinden muss. Meine Lehrerin bestätigt, dass da zu wenig Resonanz in der Stimme ist. Wenn ich dann im Nasenrachen alles ganz groß und hart mache, entsteht zwar Resonanz, aber die klingt uns zu hart, zu metallisch. Hängt das vielleicht mit Problem 1 zusammen - so etwas wie zu wenig Brust-Resonanz? Ich komme inzwischen immer ein wenig deprimiert und stimmlich gestresst vom Unterricht zurück, weil ich mein gutes Gefühl von zu Hause nicht in die Schule transportiert bekomme. Sollte ich anfangen, zu Hause im Kleiderschrank zu üben? Im Ernst, was ist das, und was macht man da?
Für Eure Ideen dazu wäre ich echt dankbar,
Pete
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