hallo,
ich hab damit hier ein Problem.
Ich wohne hier seit 3 Monaten.
Von Anfang an habe ich hier ca 1-2 Stunden täglich Musik gemacht - Gitarre, Gesang und Mundharmonika, auch mal Mandoline, die dürfte aber eher nicht lautstärkenmäßig ein Problem machen.
Dabei hab ich mich immer an die Ruhezeiten gehalten, ich habe abends sogar um 20 Uhr aufgehört. Was mir schwer gefallen ist, weil ich lieber abends spiele.
Drei Monate war Ruhe. Ich muss dazu sagen, ich hab eine Eckwohnung, niemanden unter mir, nur eine Person neben mir und natürlich mehrere Etagen über mir.
Jetzt, nach drei Monaten, hat sich einer beschwert. Originalton in etwa: Das ginge ja gar nicht. Ich würde jeden Tag üben. Das wäre nicht auszuhalten. Ich sollte mir einen Proberaum suchen oder eine Garage mieten.
Ich bin ruhig geblieben und hab demjenigen gesagt, das sei nun mal so, wenn man Musik macht, dass das ein bisschen lauter ist als Zimmerlautstärke.
Er meinte dann, ich solle zu anderen Zeiten (vormittags zb.) Musik mache, da würde das nicht so stören. Er sei selber Musiker (!) und wisse, wie das ist. Aber was ich machen würde, das ginge ja gar nicht.
Ich hab gefragt, er spielt wohl in einer band und hat einen Proberaum.
Für Band braucht man den auch, aber doch nicht für einen Einzelmusiker.
Dieses Gespräch ist nun drei Tage her.
Ich denke natürlich darüber permanent nach, was ich machen kann, denn ich will wenn möglich natürlich nicht meinen Mitmenschen auf den Senkel gehen.
Ich sehe aber hier das Problem des Interessenkonflikts, also ich liebe meine Musik, das bringt mir viel, und ich möchte auch gerne weiterhin auch abends Musik machen. Und wenns geht, unbeschwert Musik machen, ohne ständig Angst haben zu müssen vor solchen Nachbarn.
Ich habe nach einer Mitbenutzung für einen Proberaum geschaut, mache mir diesbezüglich aber nicht so viele Hoffnungen. Außerdem finde ich es ungemütlich, woanders Musik zu machen. Ich mache auch viel mit dem Rechner, soll ich den dann immer mit nehmen in den Proberaum.
Schallschutzkabinen kann ich mir nicht leisten, das geht gar nicht.
Jetzt könnte ich nochmal das Gespräch suchen, nur mit welchem Ergebnis? Im Mietvertrag steht bezüglich "Musik machen", nichts. Ich wurde auch nicht danach gefragt beim Einzug, zb. über eine dieser tollen "freiwilligen Selbstauskünfte", die man ja heutzutage bei der Wohnungssuche immer vorgelegt bekommt.
Hab so das Gefühl als Musiker ist man Mensch zweiter Klasse. Leider. Es ist ja vielfach so, bzw. ich habe es so erlebt, dass man keine Wohnung kriegt, wenn man angibt, ein Musikinstrument zu spielen.
Hat jemand Ideen? Ich hab geggoogelt nach entsprechenden Gerichtsurteilen. Notfalls würde ich für mein Recht auf Musikausübung vor Gericht ziehen.
In der ehemaligen Wohnung hatte ich damit kein Problem, ich habe täglich bis 22 Uhr Musik gemacht.
gruß Calacirya
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