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Songate: Urheberrecht auf eigene Musik?
Tach auch... Bin neu hier und würde sehr gerne eure Meinung zu etwas hören
Bei Songate soll man alleine durch das hochladen seiner Lieder im mp3 Format, innerhalb eines eigenen Logins, beweisen können das man selbst der alleinige Komponist des jeweiligen Liedes ist.
Klartext-> Urheberrecht für ein Lied erwerben.
Ich denke-> Wer zuerst kommt und ein rechtlich ungeschütztes Lied uploaded der malt auch zuerst. Das ist nicht unbedingt falsch und eigentlich auch okay. Was ich mich nur frage ist ob es in einem eventuellem Ernstfall letztendlich eine effektive Wirkung hat.
Ich habe mich bereits angemeldet, mir den Loginbereich angeschaut und ein Lied für ca. 5€ zum Test hochgeladen (60 Cent pro Minute). Es hat super funktioniert und es ist alles einfach aufgebaut. Nun ist mein Lied in meinem Loginbereich und wird mit Beschreibung, Länge, Namen und Uploaddatum angezeigt.
Versetzen wir uns dochmal in einen ernstfall. Ich habe eine Verhandlung und fahre mit einem kleinen Papierchen von Songate aus dem Web, das beweist dass dieses Lied in meinem Loginbereich vorhanden ist und die Entscheidungsperson sagt "Okay das ist ein Beweis das es Ihres ist?"
Wer kennt sich aus oder hatte sogar schon Erfahrungen mit Songate?
Eure Meinung?
Danke im Voraus
Mathias
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11.12.2006, 11:04
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#2
Hallo. Ich habe mir die Seite mal angesehen und halte es für bedenklich. Ich will es mal so formulieren: Wenn man theoretisch einen unbekannten Titel hochladen würde, auf dem noch Urheberrecht besteht bekommt man bestimmt genauso eine ID zugewiesen. Wie wollen die Herrschaften denn überprüfen, ob es ein Urheberrecht auf dem Lied liegt?
Natürlich ist es eine zusätzliche Argumentation aber ich denke, dass es im Ernstfall vor Gericht keine wirkliche Wirkung hat. Naja ich bin ja nicht der Profi, aber ich kann es mir einfach nicht vorstellen.
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11.12.2006, 11:26
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#3
Hi
Nein, also das ist schon in den AGBs festgelegt. Man macht sich strafbar wenn man bereits gesicherte Lieder hochlädt. Noch dazu arbeitet die Organisation (angeblich) mit der GEMA zusammen. Und die sind ja für sowas zuständig.
Schwer vorstellbar ist es allerdings das es letztendlich was bringt, ja... Aber ich denke das was da steht ergibt schon Sinn... Die Frage ist nur ob die Versprechen wirklich gehalten werden können.
Viele Grüße
Mathias
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11.12.2006, 11:33
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#4
Ja. genau so sehe ich es auch. Es ist eine zusätzliche, aber keine absolute Sicherheit. Ob es was bringt, zeigt sich bestimmt erst im Ernstfall.
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11.12.2006, 11:43
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#5
Vielleicht hatte ja schon jemand einen Ernstfall... Ist aber unwahrscheinlich. Denke nämlich das das ziemlich neu ist.
Ich finde die Seite ist nicht unbedingt unprofessionell aufgebaut und was auch einen guten Eindruck macht sind die schon etwas ernsthafteren Musiker die sich da auch Ihre Musik sichern lassen.
Viele positive Pressekritiken hat die Seite auch... Bin da echt zwiegespalten... 50/50...
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11.12.2006, 12:04
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#6
Ja, so sehe ich es auch. Mal sehen, ob noch jemand anderes da Erfahrungen hat. Würde mich sehr interessieren.
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24.01.2007, 00:30
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#7
Urheberrecht für selbstgemachte Musik
Also grundsätzlich ist es ja so: wer in Deutschland Songs schreibt und veröffentlicht hat automatisch auch die Rechte an diesem geistigen Eigentum. In den USA ist das beispielsweise anders. Da MUSS ein Song beispielsweise irgendwo eingetragen werden, um das Recht an ihm zu besitzen. Also: das Recht an dem Song hast du sowieso.
Das Problem ist jetzt nur, wie du das beweißt wenn die Sache mal vor Gericht geht. Wichtig ist ja dabei nur zu beweisen, dass du den Song VOR demjenigen veröffentlicht hast, mit dem du vor Gericht stehst.
Also es gibt sicherlich einfachere und vor allem sichere Möglichkeiten, seine eigenen Songs schützen zu lassen, als diese Seite - meiner Meinung nach.
Wenn dieses Portal angeblich mit der GEMA zusammenarbeitet (das konnte ich jetzt nicht nachlesen, weil die Seite wohl grad gewartet wird) warum nicht gleich bei der GEMA die Songs schützen lassen? Allerdings wäre in meinen Augen die GEMA nich der Schritt, den ich gehen würde. Nur weil dein Song da gemeldet ist, heißt das noch lange nicht, dass er geschützt ist. Lediglich nur, dass du ihn da hinterlegt hast.
Die einfachste Art zu beweisen, dass dein Song vor dem anderen existiert hat, ist, ihn ganz einfach auf CD pressen zu lassen. Lässt du das über ein Presswerk machen, existieren dadurch genug Unterlagen, die beweisen, wann der Song gepresst wurde etc. Das sicherlich die sicherste Art der Beweissicherung.
Dann gibts ne Sache, die ganz einfach ist, zwar jetzt auch nicht 100%ig, aber das machen viele Musiker so: Schick einfach ein Einschreiben an dich selbst. Einfach deinen Song (auf CD) in einen Umschlag stecken und versiegeln, zur Post gehen und das ganze als Einschreiben an dich selbst schicken. Dabei darauf achten, dass der Datumsstempel der Post gut zu erkennen ist. Tja und wenn du dann Post bekommst, den Umschlag natürlich nicht öffnen, sondern gut aufbewahren. Das ganze wird, wenn du einen Zeugen dabei hast, natürlich noch zusätzlich abgesichert.
Das is auf jedenfall die einfachste und kostengünstigere Variante.
Also bevor du dich da bei irgendwelchen dubiosen (?) Portalen anmeldest... es gibt schon ein paar mehr Möglichkeiten.
Ich hoffe ich hab mich einigermaßen verständlich ausgedrückt. ;-)
Ach ja, dadurch dass ich ein eigenes Radio habe, kenn ich mit dem Thema schon einigermaßen aus ;-) Is also nich nur leeres Gerede *g*
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24.01.2007, 13:47
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#8
Tag,
Also um ehrlich zu sein verstehe ich gleich einen Satz zu beginn nicht.
"Also grundsätzlich ist es ja so: wer in Deutschland Songs schreibt und veröffentlicht hat automatisch auch die Rechte an diesem geistigen Eigentum."
Ich glaube leider ist es eben nicht so. Bestes Beispiel ist das Lied von DJ Bobo, auch wenn ich den Interpreten nicht so mag. Der Name des Tracks ist mir entfallen aber der gute Herr hat sich einfach mehr oder weniger, auf die Suche
nach ungeschützen Werken gemacht, hat diese dann etwas umgebastelt und weitervermarktet, ohne auch nur einen Hauch von Schwierigkeiten zu kriegen.
Übrigens bitte nicht falsch verstehen, die Methode auf der Seite ist supereinfach. Man loggt sich ein, man läd hoch und fertig. Die Möglichkeiten die mir nun beschrieben wurden, sind sehr interessant und bestimmt auch sicher, was allerdings die Bequemlichkeit und die einfache Umsetzung anbelangt kann meiner Meinung nach nichts die Seite toppen.
Diese ganze Sicherungsgeschichte ist natürlich auch eine Kostenfrage für Hobbymusiker wie mich. Dennoch habe ich keine Lust das irgendwann mal jemand auf die selbe Idee, mit meinen Liedern wie DJ Bobo kommt und dieser jemand dann einen heiden Zaster macht. Aber aus Kostengründen entscheide ich mich weder für die Gema noch für das Presswerk.
Die Sache mit dem Einschreiben an mich selbst gefällt mir sehr gut, wäre dann natürlich auch kostengünstig. Ich hoffe das diese Methode auch im Ernstfall etwas bewirkt.
Mittlerweile habe ich bei den Gründern der Seite angerufen und muss zugeben das es mir persönlich gar nicht mehr so dubios erscheint. Natürlich kann es sein das mein Lied da nur liegt und sonst nichts aber nach dem Upload des ersten Liedes, habe ich ein professionell aussehendes Zertifikat erstellt und zugesandt bekommen. Irgendwo sagt mir mein Gefühl das dieses mindestens den selben Beweiseffekt wie eine gepresste CD hat. Ich denke schon das Songate da irgendwo die rechtliche Unterstützung hat.
Viele Grüße
Mathias
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25.01.2008, 00:28
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#9
Hallo Mathias,
doch, es ist so. Wer in Deutschland ein Lied komponiert, der besitzt juristisch gesehen automatisch das Urheberrecht an dem Werk. Wie er das nun vor Gericht beweist, steht auf einem anderen Stück Papier.
Die beste und in der Musikbranche wohl auch angesehenste Methode der Rechtesicherung ist eine sog. notarielle Prioritätsfeststellung. Ist so ähnlich wie mit dem Einschreiben. Man packt seine Songs auf einer CD oder DVD in einen Umschlag und geht damit zu einem Notar seiner Wahl. Der ist dann dazu verpflichtet für ein paar Euro diese Prioritätsfeststellung zu machen (irgendwas um die 50, muss mich da noch schlau machen). Der Notar macht einen Stempel drauf, verzeichnet Ort und Datum, das ganze wird versiegelt und fertig ist der Siegellack. Den Umschlag darf man dann wieder mit nach Hause nehmen und sollte ihn an einem sicheren Ort aufbewahren.
Dies ist meines Wissens nach die einzige Methode, die vor Gericht als Beweis angesehen wird. Ein an sich selbst adressiertes Einschreiben wird vor Gericht 'nur' als Indiz angesehen, da es manipulierbar ist.
Bei der Methode von songate.de wäre ich vorsichtig, da es anscheinend noch keine Prezädenzfälle gibt. Hab' mir die Seite gerade angeschaut, sieht auf den ersten Blick auch wenig professionell aus. Rein rechnerisch lohnt sich das ganze anscheinend auch nicht wirklich, wenn ich für einen Song 5,- Euro hinlegen muss. Beim Notar kannst du alle deine Kompositionen mit einem Mal schützen lassen und zahlst so nur einen Bruchteil der Kosten.
Die Gema hat übrigens überhaupt nichts mit der Sicherung von Urheberrechten zu tun. Sie ist eine Inkassogesellschaft, die das Geld für die Nutzung deiner Kompositionen durch andere für dich eintreibt.
Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.
Gruß
BiggedyAmand
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