Servus,
hier ein kleine Geschichte über die legendären Vox Verstärker:
Falls jemand zufälligerweise einen Vox Verstärker spielen sollte bzw. sich einen zulegen möchte und dazu Fragen hat, würde ich vorschlagen, er/sie diese auch in diesen Thread stellt, einfach um eine gewisse Ordnung zu schaffen. Vielleicht kann ich oder jemand Weiteres einige Fragen beantworten.(Falls damit jemand nicht einverstanden ist, kann er/sie es mir gern mitteilen, ich möchte niemanden zu etwas zwingen.)
VOX AMPS - über 45 Jahre eine einzigartige Stimme im Verstärkerbau
Als KORG im Jahr 1992 die Rechte am Markennamen VOX durch die Übernahme des damaligen VOX Vertriebs (Rose Morris) im vereinigten Königreich (UK) erworben hatte, konnte man noch nicht erahnen welche Innovationen auf die Marke zukommen würden.
Das erste Projekt welches KORG nach der Neugründung der Konzerntochter KORG UK in Angriff genommen hat, war die Wiederauflage des legendären VOX AC30, in Form des Reissue Modells. Interessanterweise hieß auch damals bereits der Konstrukteur Steve Grindrod, nur das er zu diesem Zeitpunkt bei einem anderen renommierten Englischen Verstärker Hersteller in Lohn und Brot als Chefdesigner stand und Korg den AC30 dort in Lizenz fertigen ließ.
Heute sorgt die Kombination aus Steve Grindrod's unangefochtener Kompetenz und jahrzehntelanger Erfahrung in Sachen Röhrenverstärker Technologie und dem DSP Physical Modeling Know How unserer Japanischen Ingenieure, das VOX dir das beste aus beiden Technologie Welten anbieten kann. (Exkurs: Steve ist bereits seit Ende 2000 unser Chefdesigner und zeichnet verantwortlich für Verstärkermeilensteine wie Super Lead 100 bis hin zum JCM 2000 und natürlich dem AC30 Handwired)
Das erste Ergebnis dieser Kollaboration, der VOX AD120VT kam in 2001 auf den Markt und sorgte mit seinem revolutionären Röhrenendstufenschaltungskonzept namens ValveReactorTM nicht nur bei der internationalen Fachpresse für Aufsehen. Im letzten Jahr erhielt der AD120VT den begehrten M.I.P.A. - AWARD (internationaler - Pressepreis, vergeben von 50 Fachmagazin Titeln) für den besten Combo Verstärker. Wie du dem Newsbeitrag AC30 - Rebirth of a Legend entnehmen kannst, werden wir bald auch wieder im Vollröhrenverstärker Segment kräftig mitmischen und Anfang 2005 unsere runderneuerte AC30 Custom Classic Serie auf den Markt bringen...und wir haben noch weitere Neuigkeiten in petto.
Die folgende VOX History stellt eine Zusammenfassung der chronologischen Ereignisse, sozusagen ab Stunde Null dar.
Auszüge aus:
The Vox Story von David Petersen und Dick Denney
Vox besitzt ein Erbe, mit dem sich kein anderer Musikinstrumentenhersteller rühmen kann. Während der ganzen 60er Jahre war Vox einer der größten Innovatoren der Musikinstrumententechnologie, und der Name Vox wurde mit vielen neuen und Spitzenartisten des Jahrzehnts in Verbindung gebracht, wie z. B. The Rolling Stones, The Beatles und The Shadows. Vierzig Jahre später, nach sechsmaligem Besitzerwechsel, besteht die Firma immer noch in einem der am härtesten umkämpften Märkte der Welt. Heute ist eine ganz neue Generation von Vox Usern am Start, viele davon angetrieben von der Sehnsucht und dem Respekt vor den vielen Künstlern, die sich auf Vox verlassen, wenn es um ihren Sound geht. Hier ist ein kurzer Überblick über die Geschichte von Vox und wie Vox eine der bekanntesten Verstärkermarken wurde.
KAPITEL EINS - Der Anfang und der legendäre AC30
28. Februar 1917 - Thomas Walter Jennings wurde in Hackney, London, geboren.
1941 - Tom Jennings wird aus Gesundheitsgründen aus den Royal Engineers während des zweiten Weltkrieges entlassen und bekommt einen Job in einer Munitionsfabrik, Vickers in Kent. Hier trifft er Dick Denney, der auch ein Amateurmusiker ist, Gitarre spielte und sich sehr für Funk und Elektronik interessierte.
1944 - Als ausgezeichneter Akkordeonist, eröffnet Tom Jennings, eine Teilzeitfirma, die mit Instrumenten, hauptsächlich Akkordeons, aus zweiter Hand handelt.
1945 - Am Kriegsende trennten sich Jennings und Denney.
Jennings machte aus seinem Musikladen eine Vollzeitbeschäftigung.
1946 - Tom Jennings erwarb seine ersten Geschäftsräume und ein Büro in Dartford Road Nr. 119, in Dartford, Kent. Die Firma begann, Akkordeons und anderen Musikerbedarf für den Verkauf zu importieren.
Ende der 1940er Jahre: Jennings produziert ein elektronisches Keyboard-/Orgel-ähnliches Einton-Instrument namens Univox. Es verkaufte sich sehr gut und brachte Tom Jennings das notwendige Kapital zum Expandieren.
1951 - Tom Jennings gründet die Jennings Organ Company.
1956 - Mit Beginn der Rock ’n’ Roll Revolution, wandelte Jennings die Verstärkersektion seiner elektronischen Orgeln in E-Gitarre taugliche Typen um. Allerdings wurde das Projekt wegen mäßigem Erfolg eingestellt.
In der Zwischenzeit, als er sich von einer schweren Krankheit erholte, hatte Dick Denney weiterhin mit Gitarren und Verstärkern experimentiert und hatte einen Amp mit 15 Watt und einem 12" Lautsprecher gebaut. Dieser produzierte einen druckvollen Sound der später noch durch einen Tremoloeffekt erweitert wurde.
Nachdem er einige dieser Verstärker gebaut hatte, brachte ein Kollege einen der Amps in den Laden von Tom Jennings, und einige Tage später bot Tom Jennings Dick Denney einen Job an.
1957 - Nachdem Dick Denney den Posten des Chefingenieurs annahm, wurde Jennings Musical Instruments (JMI) gegründet und eingetragen, mit Tom Jennings und seiner Frau als Geschäftsführer. Sozusagen die Geburtsstunde der Firma Vox.
Januar 1958 - JMI produziert seinen ersten Gitarrenverstärker mit 15 Watt unter dem Markennamen Vox. Er wurde AC15 genannt und war ein kombinierter Verstärker und Lautsprecher, sprich Combo Amp mit 15 Watt Output.
1958 - Tom Jennings least Geschäftsräume in Charing Cross Road 100 in London, mit dem Absicht, Fender Gitarren und schließlich Vox Verstärker zu verkaufen. Im Zuge der stärker werdenden Rock ’n’ Roll Szene, kauft die damalige Backingband von Cliff Richard, The Shadows (!), AC15 Verstärker und die Leute begannen, den genialen, cleanen Gitarrensound zur Kenntnis zu nehmen. Sehr bald verwendeten andere neue Bands den Vox AC15, Bert Weedon, The Checkmates mit dem Sänger Emile Ford, The Migil Five und der Joe Loss Band.
Ende 1958 - Vox produziert den AC4 und den AC10. Der AC4 war ein Übungsverstärker mit 4 Watt und einen 8" Lautsprecher. AC10 war ein vereinfachter AC15 mit einem 10" Lautsprecher.
Mit dem „Twin“ Verstärker aus den USA als Hauptmitbewerber und der Tatsache das größere Veranstaltungsorte für die Events ausgesucht wurden, war die Notwendigkeit für einen Verstärker mit mehr Volumen geboren. Da die Bands nur wiederwillig zwei AC15 Verstärker in Tandem verwenden wollten, wird vorgeschlagen, den AC15 einfach Leistungsmäßig zu "verdoppeln". Natürlich war man mit den Ergebnissen der EL84 Röhren, die im AC15 verwendet wurden sehr zufrieden und bevorzugte diese gegenüber der stärkeren EL34. So wurde beschlossen, vier EL84 Röhren statt lediglich zwei EL34 Röhren zu verwenden, was bei Verstärkern mit ca. 50 Watt Ausgangsleistung eigentlich üblicher war.
Die Stromversorgung des Netztransformators und der Gleichrichterröhre wurde verbessert und ein größerer Ausgangstransformator mit 30 Watt verwendet. Erste Prototypen hatten einen einzigen Audiom 80 Speaker von Goodman. Die Ergebnisse waren nicht zufriedenstellend und deshalb passte man die Größe des Verstärkers für die Verwendung von zwei Goodman Speakern mit je 15 Watt an. Die früheren Probleme waren nun beseitigt und der klassische AC30 war geboren. Offiziell hieß er AC30/4, da er vier Eingänge hatte, zwei für den normalen Kanal und zwei für den Vib/Trem Kanal oder "Vibravox" Kanal, wie er Anfangs genannt wurde.
Ende 1959 - Die Gruppe The Shadows übernehmen drei AC30 Amps.
Nicht ganz zufrieden mit den Ergebnissen die die Audiom Speaker von Goodman lieferten, entschlossen sich Tom Jennings und Dick Denny die von Celestion völlig neu entwickelten Celestion G12 Lautrecher mit Alnico Magnet, in Blau im AC30 zu verwenden, die in der Folge als der Vox "Blue" oder „Bulldog“ Lautsprecher bekannt wurden. Der Blue AlNiCo Speaker hat einen enormen Anteil am legendären Vox Sound und ist maßgeblich mit für den Erfolg von Vox verantwortlich.
Juli 1960 - The Shadows erreichen Platz eins mit ihrem ersten Instrumentalstück, Apache. Der Sound des AC30 war überdeutlich zu erkennen, und so wurde der Name Vox sehr bald als „der Beste“ der britischen Verstärker bekannt.
Ende 1960 - Die Konstruktion des AC30 wurde überarbeitet. Mit der zuverlässigeren ECC83 (12AX7) Röhre in der Preamp Sektion wurde ein dritter Kanal hinzugefügt. Der neue "Brilliant" Kanal hatte zwei eigene Eingänge, was die Gesamtzahl der Inputs auf sechs erhöhte. Das neue Modell wurde in AC30/6 umbenannt. Im Sound gab es einen ganz kleinen Unterschied, den einige Musiker bemerkten und fanden, dass der AC30/6 nicht die gleiche Klarheit besaß. So wurde von Vox in 1961 ein zusätzlicher Schaltkreis als Option für neue und bestehende AC30 Verstärker angeboten. Diese Option war die "Brilliance" Option und wurde im Vox Katalog als "Top Boost" aufgeführt. Es war ein zusätzliches Panel auf der Rückseite mit Bass und Treble Regler für den “Brilliant“ Kanal.
KAPITEL ZWEI - Die 60er und 70er Jahre
1961 - Die ersten Vox Gitarren wurden nun verkauft. Die Stroller und die Clubman. Es waren preisgünstige Modelle, die ein Möbelhersteller für Vox produzierte, und durchaus vergleichbar mit anderen, ähnlichen Modellen, die es zu der Zeit gab.
1962 - Da Tom Jennings sich nicht damit zufrieden gab, billige Gitarren herzustellen, die wie die Importe aus Amerika aussahen, beschloss er, dass ein originelleres Design in besserer Qualität für Vox notwendig war. Nachdem er sich mit dem italienischen Gitarrenhersteller EKO zusammen tat, um die Hälse zu fertigen, kam eine der berühmtesten Gitarren von Vox Ende 1962 heraus. Mit ihrem auffälligen, trapezförmigen Korpus, wurde sie Vox Phantom genannt. In 1962 wurden die AC30 Verstärker sowohl mit einem schwarzen als auch mit dem üblichen hellen Vinylbezug hergestellt. Das gleiche Jahr markiert auch den Beginn einer langen und florierenden Verbindung der Beatles mit Vox. 1962 bekommen die Fab Four direkt eine ganze Batterie von neuen AC30 Amps.
1963 - Die Phantom war inzwischen sehr erfolgreich und wurde von vielen Ausnahmemusikern der Zeit verwendet, unter anderen Dave Clark Five und den Hollies.
Ende 1963 - Vox produziert die Phantom Mk III Gitarre. Gänzlich anders in der Form als die ursprünglichen Phantom Gitarren, wurde dieses rundlichere, lautenförmige Instrument die berühmteste Gitarrenform von Vox. Bald kannte man sie einfach als die "Teardrop"-Gitarre. Das allererste handgemachte Exemplar wurde von dem Gründungsmitglied der Rolling Stones, Brian Jones verwendet und entsprechend berühmt gemacht. Semiakustische Gitarren waren auch sehr angesagt und die Vox Victor wurde ähnlich wie die Mitbewerber von Höfner und Gibson in großer Stückzahl produziert.
Die schwarzen AC30 Verstärker waren jetzt sehr beliebt, und die helleren (Tan genannten) Typen wurden allmählich aus dem Programm genommen. Ein weiterer neuer Vox Verstärker mit mehr Leistung wird vorgestellt, der AC50.
1964 - Der Erfolg von Vox Gitarren brachte eine Expansion der Linie. Und bald waren nicht nur 6-saitige Lead und 4-saitige Bassversionen der Phantom und Teardrop erhältlich, sondern auch 12-saitige Versionen. Bis 1964 produzierte Vox eine 12-saitige Gitarre mit kurzer Mensur, bekannt als "Mando" Gitarre wegen ihrem mandolinähnlichen Ton.
Zu jener Zeit machten immer noch elektronische Orgeln den Großteil der Geschäfte von Jennings Musical Industries aus. Anfang 1962 wurde die Continental I Orgel auf den Markt gebracht, undr wegen des starken Vox Namens wurde sie als Vox Continental I vermarktet. Die Technologie, die für diese Orgel verwendet wurde, führte zu einer der größten Innovationen von Vox zu jener Zeit. Die Vox Gitarren-Orgel war eine Gitarre mit den Oszillatorschaltungen der Vox Continental Orgel. Wenn die Saiten gehalten wurden, erklang der Orgelton und konnte mit dem Gitarrensound kombiniert werden.
Dick Denny war weiterhin kreativ und bald beinhaltete der Vox Katalog die Vox Echo Maschine, das Vox Radio Mikrofon und den ersten Vox Transistorverstärker, den T60. Auch die Top Boost Erweiterung für den AC30 wurde nun in das Design und die Konstruktion des AC30 integriert und wurde als der AC30 Top Boost bekannt.
Der Sound der Vox Continental wurde mit mit dem Number One Hit der Animals "The House of the Rising Sun" gekrönt. Gleichzeitig war er prägend für weitere Chartstürmer z.B. zu hören auf "Do Wah Diddy Diddy" von Manfred Mann und "She's Not There" von den Zombies.
Andere bemerkenswerte Vox Modelle im Jahr 1964 waren die Foundation Basslautsprecherbox und das AC100 Topteil, das für die Benutzung mit der neuen Beatle Lautsprecherbox konstruiert wurde.
Da weitere finanzielle Investitionen nötig waren und befürchtet wurde, dass die goldene Zeit des Pop vielleicht von kurzer Dauer sein könnte, suchte Tom Jennings perspektivisch Käufer für seinen Laden. Im 1964 erwarb die Royston Gruppe eine erhebliche Beteiligung an JMI.
Mit dem Erfolg der Beatles in den USA und der darauf folgenden Nachfrage für Vox Produkte wurde mit der Thomas Organ Company ein Abkommen geschlossen, Vox in die USA zu importieren. Mehr Räumlichkeiten wurden nun notwendig und die Herstellungsfabrik in der West Street, Erith, wurden mit Hilfe der Royston Gruppe etabliert.
1965 - Die Thomas Organ Company begann, die aus England importierten Vox Röhrenverstärker mit ihren eigenen Transistor-Modellen zu ergänzen die in Amerika hergestellt wurden und in den La Sepulvenda Labs entwickelt wurden. Der Super Beatle Verstärker wird lanciert und kommt mit einer Menge Features daher, inklusive eingebaute Referenztöne zum Stimmen und einen Reverb Effekt in Hammond Lizenz.
Die Thomas Organ Company erwirbt einen großen Anteil an der Royston Gruppe und Jennings verliert die Kontrolle über Vox in den USA. Alle US Verstärkermodelle basieren bald auf Transistortechnik.
1966 - Die Thomas Organ Company erweiterte die Serie und die Verstärker aus der 4er und 7er Serie wurden in den Katalog aufgenommen.
1967 - Dick Denney kreirt eine eigene Solid State Verstärker Serie, die ab diesem Jahr in England erhältlich waren. Der Conqueror (30 Watt), Defiant (50 Watt) und Supreme (100 Watt) waren drei Lead Gitarrenampmodelle, die für die damalige Zeit einzigartige Features hatten wie z. B. Distortion, Tremolo und eine Vox Reverb Einheit. Gleichzeitig wurdendrei Bassmodelle vorgestellt, der Dynamic (30 Watt), Foundation (50 Watt) und Super Foundation (100 Watt).
1967 - Wegen der hohen Kosten der Alnico Magnete wurde der Vox Blue Lautsprecher vorübergehend aus dem Verkehr gezogen und durch billigere keramische Magnetspeaker ersetzt. Mit einem kompletten Katalog von Transistorverstärkern begann die große Röhre kontra Transistor Debatte unter den Gitarristen, und da die meisten Röhren bevorzugten, begann Vox etwas von seinem Ruhm für Soundqualität zu verlieren. Das Auftauchen von Hard Rock war wenig hilfreich, mit Legenden wie Hendrix und Cream, die die Verstärker von den Wettbewerbern bevorzugten.
Dafür markiert 1967 das Jahr einer unvergleichlichen Produktnews. Das Wah-Wah wird zum ersten Mal vorgestellt. Konzipiert um den Sound einer gedämpften Trompete zu emulieren, war das Vox Wah-Wah Pedal eines der innovativsten und erfolgreichsten Produkte von Vox.
Mit der Übernahme von Vox durch die Royston Gruppe und der kompletten Kontrolle der USA Geschäfte von Vox durch die Thomas Organ Company, veranlassen Tom Jennings seinen Rückritt einzureichen.
1968 - Bill Wyman Bass wird VOX Endorser, gleichzeitg inverstiert die Royston Gruppe kräftig in andere Gebiete außerhalb der Musikindustrie. Ein Fehlgriff wie sich heraus stellt, denn diese Investitionen machten sich nicht bezahlt, und einige größere Verträge gehen verloren.
1969 - Royston Industries muss in die Liquidation und bekommt einen Konkursverwalter. Nach neun Monaten der Unsicherheit wird die Corinthian Bank der neue Besitzer von Vox. Die Firmierung ändert sich in Vox Sound Ltd.
1970 - Vox Sound Ltd wird an ein Konsortium verkauft, zu dem John Birch und George Stowe von Stolec Electronics und die Schroder Bank gehören. Die Produktion wird nach Hastings verlegt, wo einige Orgel Modelle und der AC30 hergestellt werden. Der AC30 bekommt als Ergänzunge nun auch einen Reverb und wurde mit einer PCB Platine bestückt. Die Röhrengleichrichterschaltung mit der GZ34 wurde durch ein Diodenschaltung ersetzt.
1972 - CBS Arbiter, der Fender Importeur in England, bot an, Vox Sound Ltd. aufzukaufen. George Stowe akzeptierte, und Vox hat einen neuen Besitzer zum vierten Mal. Die Produktion zog in die Dallas Fabrik von Arbiter in Shoeburyness, wo wieder eigene AC30 Versionen produziert werden. Um die Kosten zu senken, werden einige Features entfernt, sehr zum Ärger der AC30 Fans. Das Gehäuse des AC30 Combos wurde nun anstelle des üblichen Mehrschicht Sperrholzes aus Spanplatte hergestellt.
In 1972 hatte Vox das Glück, eine der größten Gitarristen Ikonen überhaupt kennenzulernen: Brian May von Queen.
Brian's typisches Bühnensetup von 12 AC30s, in unnachahmlicher, gestufter Anordnung, ist wohl eines der am meisten abgebildeten Bühnen Setups überhaupt und verhalf Vox zu entsprechend hoher Popularität in Gitarristenkreisen.
Arbiter führt die Vox Orgel mit der Neuauflage der Continental I und Continental 300 wieder ein. Auch eine neue Version des AC50 wird produziert Mit dem V100 erblickt ein neuer Amp das Licht der Welt, wird allerdings nur für eine kurze Zeit im Programm geführt.
Ein Miniaturausgabe des AC30 mit 2.5 Watt Ausgangsleistung und Batteriebetrieb wird lanciert. Bald bekommt diese eine Netzteiloption und dieser, wahlweise im Strom-/Batteriebetrieb arbeitende Amp, wird Vox Escort getauft.
1975 - Der Vox Escort 30 kommt heraus, ein 30-Watt Transistorverstärker, der äußerlich seinem großen Bruder AC30 in Miniatur Form entsprach. Im selben Jahr wird eine Solid State Variante des AC30 gebaut, der AC30SS. Obwohl er nicht wie ein "richtiger" Röhren AC30 klang, war er zu der Zeit und zu dem Kurs eine sehr gute Alternative mit Röhrencharakter.
1978 - CBS-Arbiter hatte bis jetzt versucht, die Marke Vox wiederzubeleben, und neue Modelle wie der AC120 Verstärker, italienische Pedale z.B. ein Wah-Wah und der Tone Bender waren herausgekommen. Aber durch den Rückgang von Live Musik und den starken Wettbewerb mit anderen Musikinstrumentenherstellern wurde der Entschluss gefaßt, die Firma Vox Sound Ltd. zu verkaufen.
KAPITEL DREI – Noch lange nicht Schluss!
1979 - Rose Morris war in den 70er Jahren der Vertrieb von Marshall Verstärkern. Schnell wurde klar, dass Marshall den Job selber machen wollte, und so fing Rose Morris an, sich nach einer anderen Verstärkermarke für den Vertrieb umzuschauen. Rose Morris wurde darauf hin der neue Besitzer von Vox Sound Ltd, die man kurzerhand einfach in Vox Ltd. umbenannte. Die erste große Errungenschaft von Rose Morris war, die Rechte an Vox von der Thomas Organ Company zurückzukaufen. Rose Morris hatte selbst keine Herstellungsbetriebe, und so erwarb die Firma die exklusiven Nutzungsrechte an den Arbiter Werken in Shoeburyness.
1980 - Viel Arbeit war nötig, um den Namen Vox wieder aufleben zu lassen, und Anfangs galt es viele Produktionsprobleme zu überwinden. Aber auf der BMF, der British Music Fair in 1980 wurden in der Tat neue Produkte wie z.B. der Vox V125 vorgestellt. Im Prinzip war dieser Amp ein modifizierter AC120 in Combo Format mit offener Rückseite und 2x12'' Lautsprechern bestückt. Bald erschienen weitere Modelle, ein V125 Bass Modell, ein V15 Röhren Combo, Transistor Escort 50 Lead und ein Escort 50 Bass. Darüber hinaus stellte Vox ein modifiziertes V125 Chassis vor, das in einen Combo namens Climax integriert wurde.
1982 - Vox startet erneut die Produktion von Gitarren. In Asien hergestellt bringen "Custom" und "Standard" Gitarrenlinien einige der qualitativ besten Gitarren unter dem Brandname Vox hervor. Später im Jahr 1985, erschien die in Korea gebaute White Shadow Gitarre und ersetzte die Standard und Custom Linien.
1984 - Mit Hilfe eines externen Designers und Produktion außerhalb Englands, ging die Vox Venue Serie an den Start. Die Venue Serie bestand bald aus 50 und 100 Watt Combo Verstärkern sowohl für Gitarre, Bass als auch Keyboard. Gleichzeitig wurde das Modell GT100 mit einem Hochfrequenzhorn für die Verstärkung von akustischen Gitarren vorgestellt. Auch eine P.A. Linie mit zwei Modellen, der Venue PA 120 und PA 200 wird mit ins Programm aufgenommen. Die Venue Linie kam gut an und wurde von vielen Bands in den 80er Jahren benutzt, z.B. von Style Council und den Smiths.
1985 - Der AC30 wird, um Produktionskosten zu sparen,neu designed. Die Schaltung hat ein einziges PCB Board und generell wird ein reduziertes Gain Design verwendet, um Probleme wegen mangelnder Röhrenqualität und Nebengeräusche im Zusammenhang mit einem Design das auf einem einzigen PCB basiert in den Griff zu bekommen. Audio Factor, als Subunternehmer, die ebenfalls die Venue Serie bauen, kümmern sich um die Produktion.
1986 - Die Venue Linie wird durch den Dual 100, der ein Twin Channel Switching System integriert hat, ergänzt, um mit den zu dieser Zeit erfolgreichen Sessionette Verstärker zu konkurrieren. Neue Röhrenmodelle werden vorgestellt. Der Concert 501 und das Concert 100 Topteil sowie passende 4 x 12"er Lautsprecherboxen, die gerade im Exportmarkt regelrechte Bestseller waren, untermauern Vox' Ruf als kompetenter Verstärkerhersteller.
1998 - Rose Morris beschloss, dass der Weg nach Vorne die Errichtung einer eigenen Produktionsstätte bedeuten würde. Man fing an, die Blicke auf eine Firma mit dem Namen Precision Electronics zu richten, die bald für Vox eine neue Transistor Linie konzipierte und unter dem Namen Q-Serie baute. Precision Electronics fertigt zu diesem Zeitpunkt auch den AC30.
1989 - Rose Morris erwirbt eine große Sektion des P.E. Fabrik und engagiert ein kleines Team, um neue Vox Verstärker zu designen und herzustellen.
1990 - Der AC30 wird abermals modifiziert, nach Meinung vieler Gitarristen sehr zu seinem Vorteil. Ziel ist es den Verstärker wie einen Original AC30 aus den frühen 60er Jahren klingen zu lassen und ein Produktionslauf beschränkt auf 1000 Stück kommt und als AC30 Limited Edition auf den Markt. Jedes Exemplar trägt eine Messingplatte mit der limitierten Seriennummer auf der Rückseite. Dick Denney, der zum ersten Mal seit 23 Jahren wieder Kontakt mit Vox hat, wird sogar prominenter Endorser der Limited Edition.
1991 - Aufgrund des enormen Erfolgs der AC30 Limited Edition wurde ein neues Modell des AC30, auf der Basis des gleichen Designs aber erweitert um Reverb und ebenfalls als AC30 Topteil erhältlich, vorgestellt. Dieses Modell wurde als AC30 Vintage bekannt. Sowohl die Limited Edition als auch der Vintage AC30 waren standardmäßig mit G12M Celestion Speakern ausgestattet. Vox produzierte auch wieder eine Version mit Blue Speakern, die allerdings nicht von Celestion hergestellt
wurden. Kenner bemerkten sofort die deutlichen Klangunterschiede zu den Original Blue AlNiCo Speakern.
1992 – Abermals gab es eine Änderung im geschäftlichen Bereich.
Die Rezession in den späten 80ern und die langsame wirtschaftliche Erholung in den frühen 90ern ließen die Geschäftsführer von Rose Morris nach einem Käufer für die Firma suchen. Der Name Rose Morris verschwindet bald in den Geschichtsbüchern und Vox bekommt eine neuen Führung.
1993 - Die kleine Vox Produktionsstätte in Wellingborough wird aus finanziellen Gründen geschossen, da es nun die Möglichkeit gibt, die AC30 in Lizenz bei einer ortsansässigen Firma herstellen zu lassen. Da man begriff, dass die Gitarristen den ursprünglichen AC30 wollten, wurde der AC30 so nahe wie möglich zum Original produziert und wie es die Herstellungskosten zum damaligen Zeitpunkt erlaubten. Zwei Hauptfaktoren, mit denen man den Sound der AC30's der 60er Jahre erreichen konnte, wurden in das Design wieder aufgenommen. Mit der GZ34 Röhren-Gleichrichterschaltung, die seit den späten 60ern nicht verwendet worden war, wurde eine primitive Komponente im Vergleich zu den heutigen Standards wieder integriert. Allerdings spielt sie eine bedeutende Rolle für den wirklichen AC30 Sound. Zum Zweiten wurden die original Blue Alnico Speakern wieder vorgestellt und exklusiv von Celestion für Vox in einer Kleinserie gebaut. Es war nicht nur der Sound des ursprünglichen AC30, der dabei herauskam, sondern auch optisch sah dieser neue AC30 dem Originalmodell wie aus dem Gesicht geschnitten aus. Alle Attribute wie Basket Weave Vinyl, klassischer Diamond Grill Lautsprecher Bespannstoff, rotes Bedienpanel als auch die das sog. Gold Beading und White Piping waren wieder vertreten. Das Ergebnis ist der AC30, den Sie bis vor kurzem (Ende 2003) als sog. Korg Reissue Modell kaufen konnten. Dieser Verstärker bewießt, dass Tom Jennings und Dick Denney schon beim ersten Mal mit Ihrer Konzeption Recht hatten.
1993 brachte eine weitere Wiedereinführung. Die des klassischen Vox Wah-Wah Pedals, das nach den Original-Vorgaben in Lizenz produziert wurde. Bald darauf folgte ein eingeschränkter Produktionslauf von Vox Tone Bender Germanium Transistor Fuzz Boxen.
1996 - Der neue AC15 wird lanciert. Die neue Version des AC15 basiert auf dem original AC15 ist aber mit praktischeren Features für den heutigen User wie z. B. Reverb, Master Volume und Klangregler ausgestattet. Auch die Abmessungen unterscheiden sich deutlich vom Urahn.
1997 - Der AC1 Desktop Verstärker mit Batterien wird gebaut. Ein 1-Watt 2 x 2" Lautsprecher, Miniverstärker in Anlehnung an seinen großen Bruder den AC30.
1998 - Zwei neue Pedale werden gebaut, Valve-Tone 810 und Distortion-Booster 830
1999 – Der Vox Pathfinder 15 Übungsverstärker kommt heraus und wird auf der Frankfurter Musikmesse staunend aufgenommen. Ende des gleichen Jahres kommt die Vox Cambridge Serie mit drei Modellen im Hybriddesign mit Vorstufenröhre auf den Markt.
2000 - Der neue Vox Cambridge 30 Reverb & Cambridgge 30 Reverb Twin Verstärker werden ausgeliefert, und arbeiten mit einem Zweikanal Röhren-Preamp. Die Frankfurter Musikmesse erlebt die Vorstellung des neuen Vox T-25 Bassgitarren-Combos.
2001 - Auf den Musikmessen in den US und England im Juli werden der neue revolutionäre Valvetronix Serie und die T60 & Pathfinder 10 Combos vorgestellt.
2002 - Der Vox T15 Bassverstärker und die neuen Pathfinder 15 & 15R Verstärker werden auf der Frankfurter Musikmesse gezeigt.
2003 – Die preisgekrönte Valvetronix Range wird um zwei Topteil Varianten und die
verbesserten Combo Versionen mit dem Kürzel VTX erweitert. Abermals markiert die Frankfurter Messe den Startpunkt für zwei revolutionäre Produkte. Der just von über 50 Fachmagzinen zum besten Combo gekührte AD120VT bekommt mit dem ToneLab sein erstes Desktop Modeling Amp & FX System zur Seite gestellt und benutzt, genau wie die Valvetronix Verstärker, die patentierte ValveReactor Röhrenendstufen Schaltung. Als Preview ist das ToneLab SE zu bestaunen...
So, einiges zu lesen
MFG
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