Für manche mag es wie Ketzerei klingen, aber mir geht bei Gitarren Nutzwert vor Originalität. Wenn es Verbesserungen und vorteilhafte Neuerungen gibt, dann ziehe ich solche dem ursprünglichen Modell vor.
Hierzu einige Beispiele:
Auf einer Stratocaster kommt für mich nur ein Floyd-Rose-System infrage. Das Vintage-Vibrato und das kaum bessere Fulcrum-System sind für ernsthaften Einsatz bei hohem Anspruch an die Stimmstabilität unbrauchbar.
Eine Telecaster muss sechs einstellbare Brücken haben. Nur drei davon für je zwei Saiten sind für vernünftige Intonation nicht ausreichend.
Auch bei Les-Paul- und SG-Gitarren müssen für alles sechs Saiten kompensierbare Brücken oder – bei einfacheren Versionen – Brücken-Saitenhalter-Kombinationen sein.
Noiseless-Tonabnehmer bevorzuge ich gegenüber Single-Coil-Tonabnehmern. Die meisten meiner entsprechenden Fender-Gitarren, die original mit HSS- oder SSS-Bestückung ausgestattet waren, habe ich auf Noiseless SSS umgerüstet. (Meine einzige SS-Tele war ab Werk Noiseless-bestückt, weshalb diese Variante keinen Umbau benötigte.)
Mein bevorzugter Metallüberzug ist Chrom. (Leider hat Gibson inzwischen Chrom weitgehend ausrangiert...) Ich habe zwar auch Gitarren, die vollständig oder teilweise mit Nickel-Hardware oder vollständig mit vergoldeter Hardware ausgestattet sind, aber die Alterungsbeständigkeit von Chrom ist haushoch überlegen. Die Nickelüberzüge altern bei mir erheblich schneller als herkömmliche Gitarrensaiten.
Obwohl ich ABR-Brücken toleriere – ich habe eine auf einer Les Paul, die leider wie bei ABR-bestückten üblich Nickel-Hardware hat - , bevorzuge ich die Nashville-Version, und das natürlich in Chrom.
Hoffentlich habe ich jetzt keinen Krieg angezettelt – unter Gitarristen soll es ja eine Menge Traditionalisten geben.
Aber immerhin haben Alex Lifeson (Rush) und Ian Crichton (SAGA) schon vor rund vierzig Jahren Strats auf Floyd Rose umbauen lassen, und Bruce Springsteen spielte vor über dreißig Jahren schon Teles mit sechs Brücken. Meine Meinung ist, dass sie genau wussten, warum
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