Liebe Musiker-Kollegen,

ich möchte euch gerne mein kürzlich erschienenes Buch „Improvisation – Der intuitive Weg zum Gitarren-Solo“ vorstellen.



Mein Buch richtet sich nicht nur an den Anfänger der Improvisation, sondern auch an den fortgeschrittenen Gitarristen, der seine Reserven an Ausdrucksmöglichkeiten noch weiter ausschöpfen lernen möchte.
Wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt, ist so eine „Grätsche“ didaktisch nicht einfach umzusetzen. Der Anfänger soll hier auf seine Kosten kommen, aber auch der Gitarrist, der mit dem Improvisieren schon recht gut klarkommt. Das Buch folgt darum von Anfang an einem roten Faden, dem der Anfänger folgen kann. Kommen in den einzelnen Kapiteln auch fortgeschrittene Themen oder Übungen vor, sind diese mit einem „Advanced-Symbol„ versehen.

Was für den einen oder anderen noch wichtig ist vorab zu wissen: In meinem Buch wird die Improvisation im Jazz nicht behandelt (dies hätte den sowieso schon großen Rahmen gesprengt). Allerdings vermittle ich in meinem Buch eine solide Grundlage, auf der bei Bedarf aufgebaut werden kann.

Hier erstmal eine grobe Übersicht:

- 247 Seiten
- 10 Kapitel
- Extra-Kapitel „Basic Skills“
- Begriffserklärungen
- Index

Downloads zum Buch:
- 80 Audio-Dateien (vertonte Noten-/TAB-Beispiele)
- 12 Backing Tracks zum Download
- Bonus-Material (z. B. Noten/TABs zur Rhythmusgitarre einzelner Backing Tracks, Links zu youtube-Improvisationen über einzelne Backing Tracks)

Als kleines „Zuckerl“ habe ich auf meiner Seite e-gitarre-lernen.de/player/ einen Player eingerichtet, mit dem die zwölf Backing Tracks in vermindertem Tempo und/oder als Loop abgespielt werden können. Auch die Tonart/Tonhöhe kann verändert werden.
Es kann aber auch jeder beliebige Song eurer Song-Bibliothek (mp3) in den Player geladen werden.


Was euch in den einzelnen Kapiteln erwartet

Kapitel 1: Die „Psychologie“ dahinter – kreativer Umgang mit Tönen

Unter dieser Überschrift versuche ich dem Leser eine „Denk- und Fühlweise“ zu
„skizzieren“, welche ihm helfen soll, sein kreatives Potenzial zu entfalten. Möglicherweise ist dies sogar das wichtigste Kapitel des ganzen Buches, denn es geht hier um sehr grundlegende Dinge. Wenn diese verstanden und zumindest zum Teil verinnerlicht wurden, sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt.


Kapitel 2: Das Tonmaterial

Die Basis eines jeden Solos sind Tonleitern. Zum Kreieren einer Melodie oder eines Solos bedient man sich also bestimmter Töne, die alle zu den verwendeten Begleitakkorden passen. Reiht man diese Töne der Tonhöhe nach auf, so erhält man eine Tonleiter. In diesem Kapitel stelle ich die gebräuchlichsten Tonleitern für eine Improvisation vor.


Kapitel 3: Die ersten Improvisationsversuche

Die ersten Improvisationsversuche leite ich in ein paar Schritten mit Worten an, damit man sich nicht gleich zu viel vornimmt und sich so erste Erfolgserlebnisse statt Frust einstellen.
Hier findet man auch die „Monochord-Übung“, die sehr gut geeignet ist, ein Gefühl für die passenden Töne zu bekommen. Für mich persönlich war diese Übung diesbezüglich ein Quantensprung. Zudem hilft sie, das intuitive Verbinden der einzelnen Fingersätze, auch Boxen oder englisch Scale patterns genannt, von Tonleitern zu erlernen.


Kapitel 4: Improvisation über Blues, Akkordfolgen und Vamps

Der Blues

Durch seine feste Begleitform, dem sogenannten Blues-Schema, ist der Blues hervorragend geeignet, sich mit dem Tonmaterial Pentatonik und Blues-Tonleiter vertraut zu machen. Und wem dies auf Dauer zu langweilig ist, sollte es mal mit der mixolydischen
Tonleiter oder der Moll6-Pentatonik versuchen, die ich in diesem Kapitel (und in Kapitel 2 ) vorstelle. Stiltypisch für ein Blues-Solo ist die Verwendung von vielen Licks, Bendings und Double stops. Wie man all dies gewinnbringend in eine Improvisation einfließen lassen kann, ist ebenfalls auf diesen Seiten beschrieben.

Akkordfolgen und Vamps

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Akkordfolge, einem Vamp oder einem modalen Vamp? Und was sind die jeweiligen Herausforderungen hinsichtlich der Improvisation darüber? Neben der Beantwortung dieser Fragen findet man hier auch die Akkordbegleitungen zu den einzelnen Backing Tracks zum Buch. Natürlich gebe ich an dieser Stelle auch die vorliegende Tonart an und präsentiere die dazu passenden Tonleitern in Wort und Bild.


Kapitel 5: Wege zur passenden Tonart/Tonleiter

Um nicht nur im „Trüben zu fischen“, also nicht erst nach einigen Fehlversuchen doch noch die „Nadel im Heuhaufen“ zu finden, zeige ich ein paar Methoden auf, wie man möglichst rasch auf die Tonart eines Songs und somit auch gleich auf die zu verwendende Tonleiter kommt.


Kapitel 6: Der Umgang mit tonartfremden Begleitakkorden und Tonartwechseln

Bei Improvisationsversuchen über bestimmte Songs treten möglicherweise Irritationen auf, weil einzelne (oder sogar alle) Töne der sorgsam ausgewählten Tonleiter an bestimmten Stellen, sei es nur bei einzelnen Begleitakkorden oder gar bei einem ganzen Songteil, unpassend sind. In diesem Kapitel zeige ich auf, wie man mit sogenannten tonartfremden Begleitakkorden und Tonartwechseln umgeht.


Kapitel 7: Die Vorgaben

Möglicherweise stellt man nach einer Weile fest, dass die meisten Improvisationen recht ähnlich klingen. Dies passiert z. B. häufig durch „Einbrennen“ oft geübter/wiederholter Tonfolgen oder einem Fehlen an rhythmischer Variation. Dieses Kapitel soll helfen, die Palette um viele weitere Farben zu erweitern, indem man gezielt trainiert neue Wege zu gehen.


Kapitel 8: Die Solostruktur – Das Solobeispiel

Hier lernt man etwas über den Aufbau von Spannung und wie man diese sinnvoll einsetzt, um eine Improvisation „rund“ klingen zu lassen. Am Ende dieses Kapitels habe ich ein vollständiges Solo aufgeschrieben (1x Kurzversion, 1x verlängerte Version) und einzelne Passagen/Melodien mit Bemerkungen versehen, um ihre Wirkung bezüglich der Spannungskurve zu erklären.


Kapitel 9: Bastelanleitung für ein festes Solo

Damit auch ein festes Solo nicht konstruiert, sondern wie aus einem Guss klingt, sind die Improvisationskünste des Lesers gefragt. In diesem kurzen Kapitel zeige ich, wie man mithilfe der Improvisation ein festes Solo basteln kann.


Kapitel 10: Modales Spiel

Neben der am meisten verwendeten Form der Begleitung durch Akkordfolgen gibt es noch ein weiteres „Konzept“: die modale Begleitung. Modale Songs haben in der Regel einen sehr „minimalistischen“ harmonischen Hintergrund, der Raum für Kreativität lässt und unterschiedliche „Stimmungen“ erzeugen kann. Jeder Mode hat einen für ihn typischen
Klang-Charakter, der beim Songwriting gezielt eingesetzt werden kann. Für eine Improvisation über einen modalen Song oder Songteil sind die entsprechenden Tonleitern gefragt. Sicher habt ihr schon von von den sog. Kirchentonarten gehört oder gelesen. Die zugehörigen Begriffe ionisch, dorisch, phrygisch, lydisch, mixolydisch, äolisch und lokrisch werden hier auf einfache Weise „entmystifiziert“.


Basic Skills

1) Rhythmik – die quirlige Schwester der Töne

Der Stellenwert der Rhythmik in der Musik wird leider oftmals stark unterschätzt. Denn die passenden Töne zu finden ist nur die eine Seite der Medaille. Ohne Rhythmik ist Musik lediglich das Aneinanderreihen von zueinander passenden Tönen, denen es dadurch meist an Lebendigkeit fehlt. Falls es noch an Rhythmussicherheit oder am „Rhythmuswortschatz“ fehlt, ist die Lektüre dieses Kapitels wärmstens zu empfehlen. Hier findet man Übungen zu Sechzehntelrhythmen, die „Entstehung der Viertel- und Halbetriolen“ und auch die in Soli häufig vorkommenden Rhythmischen Verschiebungen.

2.1) Patterns – Tonleitern einmal anders

Patterns dienen nicht nur zum In-die-Finger-bekommen (Fingerübung) der einzelnen Töne einer Tonleiter. Sie lassen sich auch gewinnbringend in deine Improvisationen einbauen. Welchen Effekt so ein Pattern haben kann, kannst man beim Studium unzähliger Soli berühmter Gitarristen nachvollziehen.

2.2) Diatonische Intervalle – kleine Akkorde für‘s Solo

In vielen Soli kommen neben den obligatorischen Single notes auch Double stops vor. Die Töne hierfür sind in der Regel der Pentatonischen Tonleiter oder der Tonleiter der Tonart (meist Dur- bzw. Moll-Tonleiter) entnommen. Diatonische Intervalle entstammen letzterer. Jedem Tonleiterton wird ein zweiter Tonleiterton (immer das gleiche diatonische Intervall) hinzugefügt und ergibt so einen kleinen Akkord. Was viele Bands mit zwei Gitarristen an schönen zweistimmigen Melodien zaubern, kann man auch (bis zu einem gewissen Grad) ohne Unterstützung eines Kollegen vollbringen.

3) Harmonielehre – die vermeintlich graue Theorie

Warum klingen manche Songs oder Soli so extrem gut? Warum passen bestimmte Akkorde gut zusammen und andere wiederum nicht? Auf diese und viele andere Fragen findet sich häufig eine musiktheoretische Antwort. Harmonielehre kann also eine wahre Goldgrube darstellen. Grundvoraussetzung ist allerdings, dass man es schafft, diese graue Theorie zum Leben zu erwecken und damit die Verbindung zur Spielpraxis herzustellen. Damit einem dies gelingt, versuche ich den Zusammenhang Theorie-Praxis in diesem Kapitel besonders plastisch zu vermitteln. Am Anfang jedes Themas habe ich darum den praktischen Nutzen kurz zusammengefasst.

Harmonielehre-Themen im Überblick:

- Der Quinten- und Quartenzirkel
- Paralleltonarten/gleichnamige Tonarten
- Intervalle
- Drei- und Vierklänge
- Umkehrungen
- Stufenakkorde in einer Dur-Tonart
- Haupt- und Nebenklänge/Die klassische Kadenz
- Stufenakkorde in einer Moll-Tonart
- Terzverwandtschaften
- Harmonisch Moll/Melodisch Moll
- Erweiterung des tonalen Raumes (1. Zwischendominanten, 2. Borrowed chords)
- Kirchentonarten/Modes (unter der Überschrift „Harmonisch Moll“ und in Kapitel 10)

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Gerne könnt ihr mir hier über's Forum auch grundsätzliche Fragen zum Thema „Improvisation“ stellen.