Zunächst einmal sollten wir uns die Radiolandschaft ansehen. Grundsätzlich muss Dir bewusst sein, dass 97 % ! aller Radiosender durch die Major-Labels belegt sind. In den restlichen 3 % stecken dann aber auch noch die großen Indies und Künstler wie beispielsweise Cro. Heißt am Ende bleibt ca. 0,4 % übrig für alle anderen Künstler und Bands.

Private Radiosender wie beispielsweise GONG etc. finanzieren sich durch Werbeeinnahmen und werden ergo nur solche Lieder in ihr Repertoire aufnehmen, von denen sie wissen, dass sie auch gerne gehört werden. Experimente mit jungen, unbekannten Musikern werden nur sehr selten zugelassen. Diese Radiosender spielen also fast ausschließlich Mainstream.

Öffentliche Sender finanzieren sich nur Teils aus Werbung und da die öffentliche Hand dahintersteht, durch den Bundeshaushalt und eben auch durch die GEZ. Diese Sender sind allerdings dazu verpflichtet auch dem ihnen auferlegten Bildungsauftrag nachzukommen, daher können sie, vor allem regional, mit neuer, unbekannter Musik experimentieren. Das machen sie auch.

Leftfield Radios sind freie Radios sowie auch Uni-, Campus- und Hochschulradios. Der Betrieb dieser Radios ist meistens ehrenamtlich oder finanziert sich aus Spenden sowie selten auch durch Mitgliedsbeiträgen. Bei freien Radios kommen nicht selten auch institutionelle Förderungen dazu. Die Leftfielder spielen nicht selten sehr gerne alles abseits des Mainstreams.

Bei reinen Internet- und Werbradios gelten in der Regel die gleichen Bedingungen wie bei den privaten Radiosendern. Hier teilt sich allerdings die Hörerschaft, denn es gibt hier tatsächlich einige Radiosender sie komplett auf Mainstream verzichten.

WICHITG:
Vor allem die öffentlich-rechtlichen Sender dürfen nur Musik spielen deren Senderechte durch den Labelcode klar gekennzeichnet sind!

Zusammenfassend wissen wir nun, wer tendenziell offen ist für Musik von unbekannteren und neuen Künstlern. Jetzt muss die Bemusterung dieser Radiosender so professionell wie möglich sein, da sich wie gesagt alle Musiker und Bands in Deutschland die restlichen 0,4 % teilen müssen. Selbstverständlich hast Du die Möglichkeit eine Radio-Promotion-Agentur zu beauftragen. Hier ist allerdings sehr schnell sehr viel Geld in den Wind geschossen, da auch diese Agenturen nicht für mehr Sendeplatz bei den Anstalten sorgen können. Zusätzlich kannst Du deren Arbeit nur sehr schwer kontrollieren. Natürlich gibt es Controlling-Unternehmen wie Music-Trace, doch diese verursachen wieder erneute Kosten.

Eine weitere Möglichkeit der Bemusterung ist das MPN https://www.phononet.de/produkte/mpn...motion-network, auf das auch die Radiopromoter zurückgreifen. Natürlich kannst Du hier selber aktiv werden, dennoch ist das MPN nur ein Tool, um Deine Musik zur Verfügung zu stellen. Dass ein Radioredakteur auch darauf aufmerksam wird, bedarf zusätzlichem Einsatz. Die letzten uns bekannten Zahlen belegen, dass im Monat ca. 700 ! Titel zur Bemusterung eingespeist werden.

Die letzte Variante ist die eigenständige Bemusterung, die wir Dir auch empfehlen. Hierzu solltest Du Dir zuerst sehr genaue Gedanken machen, zu welchem Radiosender Deine Musik passt. Bei der Bemusterung geht es immer um die Qualität, niemals um die Quantität. Lieber bemusterst Du 10 Radiosender und weißt, dass Deine Musik zu deren Repertoire passt, anstatt 100 Sender von denen Du keine Ahnung hast. Bitte bemustere IMMER digital und physisch! Warum? Wenn ein Radioredakteur genau zu der Zeit zu der Du ihn bemusterst im Urlaub ist, macht er genau eines, wenn er wieder an seinem Arbeitsplatz ist und 300 Mails sieht in seinem Posteingang – Alles markieren und löschen! Radiosender sind in der Redaktion chronisch unterbesetzt, daher musst Du mehr als nur digital auf Dich aufmerksam machen. Nutze also Deinen Tonträger für die Bemusterung! Doch bitte, sende nicht nur die CD einfach so an den Sender, sondern werde kreativ! Wir haben beispielsweise mal einen 2x2 Meter großen Karton an die Münchener Radiosender geschickt, in dem lediglich ein Album lag mit dem Titel „Nichts als heiße Luft“ - das hat voll eingeschlagen. Heutzutage eignen sich für die Bemusterung vor allem Fanboxen in Kleinauflage (hier können wir dich sehr gerne unterstützen www.zoundr.com/presswerk).

Bei der digitalen Bemusterung, also via E-Mail, solltest Du in die Betreffzeile auch das Genre und den Heimatort der Band schreiben. Leftfielder und regionale öffentliche Sender achten vor allem auf die Lokalität der von ihnen gespielten Musik. Ebenso sollte der Inhalt der Mail so gestaltet werden, dass der Redakteur am besten mit nur einem Klick die Musik abspielen kann und auf einen Blick alles sieht was er sehen muss. Hierzu nutzt Du am besten die Verlinkung zu Deinem Promopass, der hoffentlich lückenlos und professionell auf Deiner Homepage vorhanden ist.

Wir hoffen, dass wir Deine Fragen praxisbezogen beantworten konnten Solltest Du weitere Fragen dazu haben, schreibe uns einfach wieder.

Herzliche Grüße,
Manu von ZOUNDR www.zoundr.com