Moin,
der Grund ist etwas schwerer zu erklären, aber ich suche eine DI Box oder ein Gerät/Zwischenschalter, das keine 48V Phantomspeisung durchlässt bzw. blockiert.
Gibt es das?
danke, maz
Moin,
der Grund ist etwas schwerer zu erklären, aber ich suche eine DI Box oder ein Gerät/Zwischenschalter, das keine 48V Phantomspeisung durchlässt bzw. blockiert.
Gibt es das?
danke, maz
Servus Maz,
das mache ich seit vielen Jahren mit Mic-Splittern, passiv, unscheinbar und dank jeder Menge Trafoblech mordsschwer. Solche haben je Kanal eine direkte Signaldurchführung einschließlich Durchleitung der Phantomspeisung und einen Übertrager, dessen Sekundärsignal an einem potentialgetrennten Ausgang anliegt. Der Übertrager blockt für seinen Ausgang naturgemäß die Phantomspannung. Ein Ground-Lift-Schalter je Kanal sollte unbedingt eingebaut sein.
Ich benutze zwei achtkanalige ART S8, deren Übertrager erstaunlich hohe Pegel abkönnen - hier macht sich das viele Eisen bezahlt. Vier der ständig benutzten vierzehn Kanäle dienen der Trennung von der Phantomspeisung und wie auch zwei weitere der Desymmetrierung. Ich benutze sie für Quellwiderstände von 51 bis 200 Ohm und an Lastwiderständen von 1,6 Kiloohm bis 1 Megaohm. Die Phasenverschiebungen im Tiefbass und äußersten Höhenbereich sind unauffällig, und selbst bei +4 dBu sind Verzerrungen im Tiefbass nicht wirklich wahrnehmbar. (Anmerkung: Selbst höchstwertige analoge Bandmaschinen mit höchstwertigem Bandmaterial sind in beiden Kriterien seit jeher um Klassen unterlegen.)
Behringer ist 2015 mit einem solchen Gerät zum absoluten Kampfpreis auf den Markt gekommen, das inzwischen der meistverkaufte Splitter ist. Im Gegensatz zu ART finden sich keine Spezifikationen im Netz. Laut Käuferberichten soll auch hier die Klangqualität nicht hörbar von den Übertragern in Mitleidenschaft gezogen werden, leider aber ohne Angaben von Pegeln.
Ich verlinke hier mal beide:
http://artproaudio.com/splitters/product/s8/
https://www.thomann.de/de/art_s8_mikrofon_splitter.htm
http://www.music-group.com/Categorie...MS8000/p/P0BKC
https://www.thomann.de/de/behringer_...c8abc378a24aeb
Viele Grüße
capmaster
Ich bin kein Elektriker oder Elektrotechniker, noch Soundtechniker. Daher frage ich mich, ob so etwas nicht auch einfacher zu realisieren wäre. Könnte man die Leitung, an der die Phantomspannung anliegt nicht einfach kappen und nur die anderen beiden Leitungen weiterführen? Wenn das möglich ist, wäre das doch eine schnelle und billige Lösung.
Gruß
Ted
Alle drei Leitungen sind Bestandteil der Phantomspeisung. Sie hat ihren Namen daher, dass beide Signalleitungen als positive Speiseleitungen angeschlossen sind und daher zwischen ihnen keine Spannung anliegt. Ohne Potentialbezug ist die Spannung nur ein Phantom, da der Stromkreis nicht geschlossen ist. Der Minuspol liegt an der Masseleitung an, die den Potentialbezug herstellt und damit den Stromkreis mit beiden Signalleitungen schließt.Ich bin kein Elektriker oder Elektrotechniker, noch Soundtechniker. Daher frage ich mich, ob so etwas nicht auch einfacher zu realisieren wäre. Könnte man die Leitung, an der die Phantomspannung anliegt nicht einfach kappen und nur die anderen beiden Leitungen weiterführen? Wenn das möglich ist, wäre das doch eine schnelle und billige Lösung.
Gruß
Ted
Um das Signal zu erhalten, müssen Speisewiderstände dessen Kurzschluss verhindern. Zur Unterdrückung von Gleichtaktstörungen, was der Sinn jeder symmetrischen Anschlussgestaltung und Leitungsführung ist, muss die Symmetrie aller Bestandteile der Gesamtschaltung sehr hoch sein. Dies gilt auch für die Auskopplung des Signals. Erfolgt diese, wie seit über dreißig Jahren in Eingangsstufen zunehmend üblich, auf kapazitivem Wege, gilt dies auch für die nachfolgende Schaltung. Im Gegensatz dazu kann das Sekundär- oder Ausgangssignal eines Übertragers von guter Qualität symmetrisch, asymmetrisch oder verpolt weitergeleitet werden, weil die Symmetrie der Primär- oder Eingangsseite davon gleichspannungsmäßig überhaupt nicht und wechselspannungsmäßig nicht grundsätzlich berührt wird. Das ist der Grund, weshalb zur Signalverteilung bis heute meist Übertrager das Mittel der Wahl sind.
In dem von Dir angenommenen Fall könnte zum Beispiel eine nicht getrennt abschaltbare, jedoch an der Signalquelle auch als Phantom unzulässige Speisespannung anliegen, weil diese einen auf Masse bezogenen, meist elektronisch symmetrierten Ausgang hat. Aber auch die meisten Bändchenmikrofone können durch Phantomspeisung zerstört werden. Hier kann man den potentialgetrennten Übertrager-Ausgang mit dem phantomspeisenden Eingang verbinden und die betreffende Quelle an den betreffenden Eingang des Splitters anschließen. Diese Anschlussreihenfolge sollte unbedingt eingehalten werden, um mögliche zerstörerische Spannungsspitzen auszuschließen. Der Übertrager blockt nun die Phantomspeisung. Der direkte Ausgang bleibt dann unbenutzt. Man verwendet den Splitter quasi als DI-Box.
Ich hoffe, meine Ausführungen sind halbwegs verständlich.
Das war ausführlich! Danke dafür.
Nach
war eigentlich schon klar, dass meine Idee Blödsinn ist.
@mazemania: Versuche doch trotzdem mal, den Grund für die Trennung der Phantomspeisung zu erklären. Erstens bin ich neugierig und zweitens gibt es vielleicht doch eine Alternative wie z. B. gar keine Phantomspeisung zu erzeugen wenn diese evtl. von vornherein nicht benötigt wird. Mir fällt auf Anhieb nur ein Use-Case ein, nämlich Mixer mit globaler Phantomspeisung, die für wenige Mikros benötigt wird, für die restilichen Mikrofoneingänge nicht. So ist es z. B. bei meinem Pult. Meine Lösung ist, die Phantomspeisung komplett abzuschalten und einen getrennten Mikro-Amp mit Phantom-Power zu verwenden.
Gruß
Ted
Wurstel
Soweit ich orientiert bin, gibt es auch Mischpulte, bei denen nicht jeder Anschluß eine Phantomspeisung bietet. Da nimmt man dann eben einen, der sie nicht hat. (Wie oft werden schon Kondensatormikrofone verwendet? Ich habe bisher lediglich in einem Proberaum eines gesehen.)
Wurstel
Du bist ja auch hauptswächlich live unterwegs. Großmembraner gehören in jedes Studio, gleichgültig ob Home- oder Profi-Studio.
Was die Mischpulte betrifft, ja, gibt es. Es gibt auch solche, bei denen man die Phantomspeisung für jeden Mikro-Kanal einzeln schalten kann. Dass mazemania eine DI-Box sucht, lässt jedoch darauf schließen, dass er keinen Zugriff auf das Pult hat. Capmasters vorgeschlagene Lösungen dürften in dem Fall wohl der einzige Lösungsweg sein.
Gruß
Ted
Dumm ist nicht der, der etwas nicht weiß. Dumm ist der, der nicht fragt.
Kein Krieg ist je gerechtfertigt.
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