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Ibanez Iron Label RG 7 Review
Hi,
Erstmal ein Kurzbericht zur 2014-er Ibanez RGIR27FEL, die wohl in nächster Zeit verschwinden wird (zumindest taucht sie nicht mehr im 2015er Katalog auf):
Ich stand vor der Wahl: LTD MH 417, Ibanez RGIR27FEL, oder ordentlich draufzahlen für eine Schecter. Für Schecter sprach die Mensur, letztendlich fiel Schecter aber weg,
da die Blackjack C-7 nicht mehr Verfügbar war, die Hellraiser C-7 war optisch nicht meins und ein hochglanzlackierter Hals musste auch nicht sein.
Blieb also noch die LTD als Konkurrent, da fiel die Wahl etwas schwerer, letztendlich habe ich mich gegen TOM-Steg und Matte-Finish (lassen sich gerne glänzend reiben),
bin kein Neck-Throughgh Fetischist (Ibanez' AANJ reicht vollkommen aus), und der Ibanez Steg war viel mehr nach meinem Geschmack (Fendermäßiger als ne TOM) und erschien mir
bei 7 Saiten sinniger (Spielraum der Intinationsschrauben). Beim Hals der Ibanez war ich aber skeptisch, da ich kein großer Fan von Ibanez' 6-Saiter Hälsen bin.
RGIR27FEL klingt Ibanez-typisch extrem kryptisch: RG für die Form, IR für Iron Label (kling auf japanisch wohl cooler, „Ironu Raberu“ oder so), 20 keine Ahnung + 7 Saiten, F für Fixed, E für... Edge? Und L für Lefthand.
Aber zur Gitarre selbst: (wie sie aussehen tut) Ein minimalistisch gehaltenes Metal-Brett in glänzendem Schwarz, optisch fast Einwandfrei,
wenn man ganz pingelig sein möchte könnte man winzigste Unregelmäßigkeiten
am cremeweißen Binding feststellen. Wenn man die Augen ganz doll zusammenkneift. Und die Abdeckung für die Lötösen der Klinkenbuchse ist minimal Kleiner als die Ausfräsung.
Abgesehen davon aber absolut sauber lackiert, Kopf- und Halsbinding tadellos, das Palisandergriffbrett ist wunderschön dunkel, gleichmäßig und unauffällig Gemasert.
Die (Jumbo) Bünde sind an den Enden zwar nicht ganz so Abgerundet wie Ibanez Premium Modelle, sind aber gut verarbeitet, stehen nicht hervor und haben keine scharfen Kanten o.Ä. und fallen auch sonst nicht negativ auf.
Den Bubinga-Streifen finden einige unschön, mir gefällt er.
Auch wenn mir schwarze Gitarren (ist doch die Lieblingsfarbe von Linkshändern, oder?) langsam zum Hals raushängen,
dieses Exemplar ist wirklich sehr gelungen (und ist, ganz nebenbei, auch T's Fotomodel gewesen
).
http://i1273.photobucket.com/albums/...psrhcieagq.jpg
Den headstock mit Ibanez Logo ohne "Swoosh" und weitere Schriftzüge finde ich auch sehr Gelungen:
http://i1273.photobucket.com/albums/...pscpdwuijz.jpg
Erster Eindruck
Eingestellt kam sie T-mann typisch mit recht hoher Saitenlage, die Intonation war ganz ok, die von Ibanez mitgelieferten Saiten waren natürlich viel zu dünn (.009-.056), wie es sich für 7-Saiter Sets gehört.
Natürlich hielt die tiefe B-Saite die Stimmung nur schlecht, und klang auch recht schrecklich.
Ein paar Einstellungen und eine .070er Saite später war sie dann auch bereit ausgiebig bespielt zu werden. Der umstieg auf 7 Saiten ist doch schwieriger als gedacht, ich vertue mich gerne
zwischen den D-G-B Saiten und die neue Saite verführt immer wieder dazu, sie bevorzugt zu behandeln, ich gleite in den 0mm0r0 Modus ab. Anders als erwartet komme ich aber gut mit dem breiten Hals zurecht,
eigentlich mag ich noch nicht mal Ibanez' 6-Saitige Hälse, die sind mit zu abgeflacht (ich mag es zwar dünn, aber trotzdem rund... falls das Sinn macht...) und 43mm Sattelbreite ist eh nicht meins.
Der Abstand zwischen den Saiten fühlt sich dann doch rechts wie links recht heimisch an: Trotz 48mm Sattelbreite liegen die Saiten etwas näher beieinander als bei 43mm Satteln, und F-Spacing am Steg
fühlt sich auch vertraut an. Das "Nitro-Wizard" Finish fühlt sich sehr gut an, ob es wirklich Nitrolack ist weiß ich natürlich nicht. Die beste Beschreibung wäre wohl "Seidenmatt", und seidig fühlt es sich auch
an. Kein mit-dem-Daumen-klebenbleiben, aber auch kein Sandpapiergefühl, wie einige Mattlackierungen es haben. Auf jeden Fall sehr angenehm, und so dünn aufgetragen,
dass man die gröberen Poren des Bubingastreifens hindurch spüren kann. AANJ lässt mich die Entscheidung gegen Neck-Through keineswegs bereuen, der Hals sitzt fest in seiner Position und auch die höchsten Bünde sind problemlos erreichbar.
Nun kommt der Dorn im Auge:
Die Pickups. Als EMG-Fan vorab: Ich mag den 81, den 85, auch meinen H4, der mit DIY JE-1000 Kopie in meiner Yamaha werkelt. Aber der 707 ist in Stegposition nur Passabel. Klar ist auch,
dass das Geschmackssache ist, aber ein 81-7 in Stegposition hätte dieser Gitarre in meinen Augen gut getan. Ich mag den "scooped" Sound, den der 81 liefert, der 707 ist viel, VIEL mittiger,
aber auch nicht unbedingt mit dem 85 in Stegposition vergleichbar. Es fehlt an Klarheit, der Sound ist für einen EMG extrem muffig, irgendwie aufgebläht und ohne Biss und Druck dahinter.
Das größte Problem dieser Pickups ist aber ganz klar ihr Gehäuse, denn bekanntlich passen EMG „Soap-Bar“ Pickups für 7-, 8- und 9-Saitige Gitarren nicht in Fräsungen für „normale“ Humbucker - und umgekehrt.
EMG stellt jetzt zwar auch welche im „Standardformat“ her, aber die werden kaum ab-Werk in Gitarren verbaut.
Ansonsten ist im Elektronikfach alles sauber Verlötet, einen Tone Poti braucht eh keiner, der sich so eine Gitarre zulegt, aber die Killswitch ist etwas nutzlos, ein Taster anstelle eines I/O Schalters wäre hier sicher sinnvoller gewesen.
Oder gleich ganz weglassen.
Für sein Geld kriegt man also einen super Hals, saubere Verarbeitung und Markenpickups. Die Ibanez Hardware macht auch keine zicken, die Mechaniken sind leichtgängig,
die Brücke sehr Bequem und flexibel einstellbar, mit den richtigen Saiten hält die Stimmung auch auf der tiefen B-Saite gut.
Das „Cosmo Black“ Finish der Hardware ist aber noch anfälliger für Fingerabdrücke als „normale“ schwarze und chromfarbene Hardware.
Die Pickups sind wie gesagt Geschmackssache, 707 werden aber auch in deutlich höherpreisigen Gitarren verbaut und jedem kann man es wohl nicht recht machen.
Testweise habe ich kurz einen Seymour Duncan AHB-1 Phase-II eingebaut (dank identischem Verbindungsstecker und Gehäuseformat kein Problem), dem fehlte zwar die Schärfe des 81-7,
aber da war schon deutlich mehr Biss hinter, als beim 707. Als Halspickup eignet sich der 707 hingegen super.
Insgesamt ist die RGIR27FEL (den Kerl der sich die Modellbezeichnungen ausdenkt...) eine meiner Meinung nach sehr gut bespielbare, gut ausgestattete und sehr schön verarbeitete Gitarre,
die sich auf keinen Fall vor ihren Indonesischen Schwestern aus der Premium Serie verstecken braucht. Wer etwas anderes spielen will als Metal o.Ä. sollte sich aber anderswo umsehen,
die EMG 707 Fräsungen machen es nunmal sehr schwer gemäßigtere Pickups einzubauen. Seymour Duncan, Lace, BKP und andere Hersteller bieten viele ihrer passiven Pickups zwar mittlerweile in
diesem Format an (bei SD heißt das z.B. "active mount"), aber auch da findet man größtenteils nur solche mit recht hohem Output.
Das wars mit dem Review, im nächsten Post folgt dann der Einbau passiver Humbucker
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16.02.2015, 13:44
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#2
Ibanez Iron Label RG 7 Review
Das Paar EMG 707 habe ich gegen DiMarzio Blaze (DP700 & DP702) getauscht und die verbaute Elektronik gegen einen 500k Poti und eine Toggleswitch getauscht.
Die „Füße“, bzw. „Ohren“ der DiMarzio Pickups musste ich kürzen und neue Löcher in der Grundplatte bohren,
da DiMarzio aber ihre 7-Saiter Pickups auf Kunststoffplatten verbauen war das kein Problem und sicherlich einfacher/diskreter als die Fräsungen zu erweitern.
Damit geht der Wiederverkaufswert der Pickups zwar flöten, das schien mir aber das geringere Übel zu sein.
Natürlich ist der zentrale Teil des Pickups kürzer als die Fräsung der EMGs, dementsprechend bescheiden sieht das ganze aus:
http://i1273.photobucket.com/albums/...psrlx1gagf.jpg
Abhilfe schafft da ein Schlagbrett, und spätestens jetzt wird offensichtlich welche Gitarre ich mir zum Vobild genommen habe:
http://i1273.photobucket.com/albums/...pspqy1rzqh.jpg
Ohne und mit Schlagbrett:
http://i1273.photobucket.com/albums/...pssdo2m3f0.jpghttp://i1273.photobucket.com/albums/...pssnqsb5bb.jpg
Das Pickguard habe ich im ebayshop von perleguitars001 bestellt, netter Kerl, stellt auch eine Schablone zum ausdrucken bereit falls man sich unsicher ist, ob das Teil passt.
Leider sind die Kanten nicht abgeschrägt, da ich aber die Kante nirgendwo mit der Hand berühre stört das nicht weiter,. Das Pickguard ist übrigens mit doppelseitigem Klebeband befestigt,
die Gewinde der Schrauben habe ich abgeschnitten und die Kopfe in die Löcher des Pickguards geklebt. Ihr merkt, ich mag keine zusätzlichen Löcher in meiner Gitarre
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http://i1273.photobucket.com/albums/...psngqtwt2r.jpg
http://i1273.photobucket.com/albums/...psbfypzbwg.jpg
Die Inlays sind Sticker, die kommen aber wohl in nächster Zeit weg, da das Griffbrett ohne doch schöner aussieht, auch wenn sie dann nicht mehr ganz so Universe-ig aussieht
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