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Stimmkrise
Hallo ihr lieben,
ich bin neu hier und hab mal ne frage bezüglich Gesang.
Ich mache seit 4 1/2 Jahren eine klassische Gesangsausbildung (bin 18) und wollte/will das später beruflich machen.
Man sagte mir, ich habe entsprechens Talent und Potential und so bin ich auch eine Berufsfachschule für Musik gegangen, als Vorbereitung fürs Gesangsstudium.
Nun hatte ich dort eine Lehrerin, die mich systematisch runter gemacht hat, mir weh getan hat (kehlkopf grob angepackt und das dauerhaft) etc. und so hat sich mit der zeit eine innere Blockade aufgebaut, ich konnte keinen Ton mehr singen, mein Vibrato bricht, legato geht gar nicht mehr und ich musste die Schule abbrechen.
Habe es eine Zeit lang mit Alexandertechnik versucht, hat auch nichts geholfen.
Ich habe wieder bei meiner alten Lehrerin unterricht und es ist schon viel besser aber dennoch wird es nicht wieder wie davor.
es bricht und ich bin innerlich immer noch so verunsichert, dass ich nicht weiß, ob es je wieder wird...;(
Hat jemand ähnliche erfahrungen mit blockaden etc.?
hat jemanf ratschläge, wie ich das wieder auf die reihe bekommen kann?
Wenn ich allein zuhause übe ist es meist ganz gut, wenn ich in auftrittsähnliche situationen sprich vor mehrere leute komme und dann singen soll geht nichts mehr...
Falls jemand rat hat, ich bin für alles dankbar!
Liebe Grüße
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09.11.2008, 13:19
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#2
Eigentlich bin ich ja Bassist, aber bei ein paar Songs unserer Band "singe" ich ebenfalls. Ich habe eigentlich drei Arten um das Lampenfieber vor einem Gig auf einem erträglichen Level zu halten. Das erste ist, ich verzieh mich irgendwo hin und spiele/singe die Songs in Ruhe und Einsamkeit nochmal durch und schau mir die Noten bzw. Songstructure an. Das gibt einfach nochmal die Sicherheit, dass ich's drauf habe. Das zweite ist, ich hör allein irgendwelche von meinen Lieblingsliedern und schalte einfach ab. Das dritte ist nicht jedermanns Sache. Ich stürze mich ins Getümmel und betreibe Smalltalk mit so vielen Leuten wie möglich, denn das gibt einen Sympathie-Bonus und die Leute nehmen dir den ein oder anderen falschen Ton nicht so krumm.
Ich weiß jetzt nicht, ob dir das was bringt, da bei dir eine etwas krasse Hintergrundgeschichte existiert, aber ich kann darauf schwören.
Vielleicht solltest du dir ein paar Mitmusiker suchen, denn die können dich unterstützen, wenn du den Text nichtmehr weißt oder sonst irgendwie nicht weiter weißt. Bei uns klappt das auf jeden Fall. Dann wird halt mal ein spontanes Bass- oder Gitarrensolo eingworfen und du hast Zeit deine Gedanken zu ordnen.
Hab auch schon gehört, dass Alkoholmissbrauch da helfen soll, jedoch will ich die Zeit auf der Bühne möglichst nüchtern genießen, denn in einen Rausch kommt man so oder so. Von dem her halte ich davon nicht viel.
Ich hoffe ich konnte dir den einen oder anderen nützlichen Gedanken nahebringen.
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10.11.2008, 22:09
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#3
Premium-Mitglied
Hallo lilana,
du hast ja ungeheuerliches mitgemacht, mit deiner Gesangslehrerin!
Also, ich helfe mir bei Gesangsblockaden dadurch, dass ich mich selbst aufnehme und bei Zweifel an meinen Fähigkeiten mir das dann anhöre.
Ich singe noch nicht lange und hatte sehr große Probleme, vor anderen Leuten zu singen, doch mit der beschriebenen Methode gewinne ich Selbstbewusstsein (ich hab' das drauf, das kann ich usw) und konnte damit meine Probleme abbauen.
Ich darf dir mal eine sehr gute Gesangsseite empfehlen, mit einem tollen Forum, da kann dir wirklich geholfen werden: www.voce.de
Liebe Grüße
Epiphonist
Nachtrag: Hör bloss nicht auf den zweifelhaften Hinweis mit dem Alkohol, denn das wäre der Anfang des Abstiegs!
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12.11.2008, 16:23
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#4
hi ihr zwei,
erst mal vielen dank für eure antworten.
@Cyrus: danke für deinen kommentar, leider trifft es mein problem nicht ganz, da es sich bei mir nicht um lampenfieber sondern um ein echtes stimmproblem handelt.
dass ich probleme habe vor anderen zu singen hat nichts mit nervosität an sich zu tun sondern damit, dass ich durch die krise nicht mehr weiß, was ich kann und was nicht und es jedesmal anders ist.
Textprobleme hab ich ebenfalls nicht, das stand hier auch nicht zur debatte .
Zum Alkohol greife ich sicherlich nicht, das wäre das sinnloseste überhaupt, nicht nur in meinem Fall.
Dennoch danke, dass du dich mit meinem Problem auseinander gesetzt hast .
@Ephiphonist:
auch danke an dich für deine antwort.
das mit dem aufnehmen ist etwas problematisch für mich, wäre aber machbar und ich werde versuchen, ob mir das was hilft.
danke für den Hinweis zu der Gesangsseite, werde mich dort gleich mal umsehen.
Und keine sorge, wiegesagt ich werde mich nicht im Alkohol ertränken .
Noch als Hinweis, hatte am Sonntag meinen ersten Auftritt seit fast zwei Jahren, habe sehr gezweifelt ob ich es wagen soll, aber es war die richtige Entscheidung.
Es hat gut geklappt und ich bin nun wieder zuversichtlicher.
Alles Gute für euch!
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12.11.2008, 22:48
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#5
Premium-Mitglied
Hei lilana,
na siehst du, du machst das schon richtig.
Wichtig ist in deiner Situation, dass du dir bewusst bist, was du leisten kannst und dich einen Dreck darum scherst, was die Leute von dir denken, ich weiss, das hört sich ziemlich heftig an, aber durch diese Denkweise bekommst du genügend Selbstbewusstsein, um bei Auftritten zu überzeugen.
In meiner Situation (die ähnlich wie deine ist) hat mir diese Denkweise enorm geholfen.
Liebe Grüße
Epiphonist
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08.12.2008, 21:42
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#6
Hallo Lilana,
ich hatte ein ähnliches Problem wie Du beim Geigen. Schlechte Lehrer können leider sehr viel kaputt machen. Mir hat damals mein alter Geigenlehrer, Videoaufnahmen von Konzerten... und Musikkinesiologie geholfen. In der Zwischenzeit spiele ich wieder problemlos Solokonzerte. Vielleicht hilft es Dir auch zu einem Musikkinesiologen zu gehen. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Da Du in der Nähe von München wohnst dürfte es auch kein Problem sein eine fähige Musikkinesiologin zu finden.
Liebe Grüße
Christine
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