Hallo!
Mich interessiert wie Musik auf die Psyche wirkt. Ich war in der Unibibliothek und hab mir diverse Bücher ausgeliehen, und auch im Internet gesucht. Ich würde gerne wissen, was ihr dazu denkt...
Ich wäre für jede Antwort dankbar.
Hallo!
Mich interessiert wie Musik auf die Psyche wirkt. Ich war in der Unibibliothek und hab mir diverse Bücher ausgeliehen, und auch im Internet gesucht. Ich würde gerne wissen, was ihr dazu denkt...
Ich wäre für jede Antwort dankbar.
Ich stamme aus Ghana und wenn ich afrikanische Musik höre, fühle ich mich ganz anders als wenn ich eine andere Musik höre. Also kann ich nur bestätigen, dass es auf die Psyche wirkt.
Hallo,
im Dezember gab es darüber eine Sendung auf Arte, sie heißt "Noten und Neuronen"
http://videos.arte.tv/de/videos/note...n-4299516.html
Leider ist der Link im Moment nicht verfügbar. Aber vielleicht wird er wieder verfügbar gemacht? Ich fand ihn ganz gut.
Der Film handelte hiervon:
Zitat:
Noten und Neuronen
Musik, nichts anderes als Schwingungen, verursacht körperliche Empfindungen, wirkt bis in die Zellen und ruft Gefühle hervor. Kann man deshalb, wie viele Forscher heute meinen, von Musikbiologie sprechen? Beeinflussen die über das Fruchtwasser übermittelten musikalischen Schwingungen die embryonale Entwicklung? Wie wirkt Musik bei körperlichen Leiden? Kann Musik Krankheiten heilen?
Gemeinsam mit dem Musiker und Vokalkünstler Bobby McFerrin und dem Neurowissenschaftler Daniel Levitin geht die Dokumentation "Noten und Neuronen" der Frage nach, ob und wie Musik auf geistige Fähigkeiten und auf die Intelligenz wirkt. Die enormen Fortschritte der Neurologie und Neuropsychologie in den vergangenen Jahren erlauben bereits einige Antworten, doch einige Aspekte der sogenannten musikalischen Intelligenz geben nach wie vor Rätsel auf. Sind die Reaktionen auf Musik angeboren oder kulturell erworben? Wie hören wir Musik und wie bringen wir sie zustande? Welche Besonderheiten weist das Gehirn eines Musikers auf? Um diesen Rätseln auf die Spur zu kommen, wirft die Dokumentation auch einen genauen Blick auf das menschliche Ohr, die Tierwelt und die Anfänge der Menschheit.
Zitat Ende
Für mich ganz persönlich ist die Musik (auch wenn sich das jetzt kitschig anhört) der Spiegel meiner Seele.
Grüße,
Quinty
Hallo Quinty
Das ist ein sehr interessantes aber auch umstrittenes Thema.
Bei "Arte" und "Phönix" habe ich schon einige Dokus in dieser Richtung gesehen.
Zum Beispiel wurde auch gezeigt, wie sich bei Menschen das Lernverhalten
und die Aufnahmefähigkeit äussert, die z.B klassische Musik hören und bei denen die
keine hören b.z.w. eine andere Musikrichtung beim Lernen bevorzugen.
Die Ergebnisse waren verblüffend.
Ich persönlich kann auch nur bestätigen, das sich Musik sehr stark auf die Psyche auswirkt.
Wenn ich zum Beispiel von einem ungewohnt stressigen Tag nach Hause komme
und erstmal relaxen will, greife ich automatisch, ohne viel darüber Nachzudenken zu
einer Klassik CD.
Tschaikowsky oder Rachmaninov höre ich dann gerne für ne halbe Stunde.
Danach fühle ich mich komplett anders...Für mich, ein eindeutiger Beweis,
das Musik sehr stark auf die Psyche wirkt.
Im Gegensatz, wenn ich mich etwas kaputt und antriebslos fühle und ein schönes
Wochenende mit Kumpels steht bevor und bereite mich darauf vor, kommt mal
eben während der Vorbereitung richtig guter knallharter Metal à la "Heaven Shall Burn"
aus den Boxen.
Danach bin ich so aufgedreht und fühle mich so gut, das ich das ganze
Wochenende durchmachen könnte.
Also für mich gar keine Frage, das Musik mehr als nur Schwingungen sind.
Viele Grüße
Alex
Viele Grüße
Alex
hallo zusammen,
ich kann dazu nur sagen: die welt ist das wofür du sie hältst! die Psyche beeinflusst den körper und der körper beeinflusst die psyche. mit unseren gedanken sind wir in der lage, körper und psyche zu beeinflussen, bewusst und unbewusst. nun komm ich zur musik: wenn ich davon überzeugt bin, dass musik meine psyche positiv beeinflusst, dann tut sie das. bin ich davon nicht überzeugt, wird sie das auch nicht.
Der wille und das gefühl müssen immer an einem strang ziehen.
wenn man allerdings mit der musik noch körperliche aktivitäten verbindet, dann ist das gut für körper und seele!
grüße
ramo
ich kann auch nur bestätigen das musik auf die psyche wirkt.
wenn ich 3 stunden am stück klavier spielen muss bin ich am boden zerstört =D
nein, scherz^^
also wenn ich folks musik höre, so mit geige und co.
dann ist es immer viel entspannter =)
Klar wirkt Musik auf die Psyche, sowohl beim Machen als auch beim Hören.
Allerdings ist die Wirkung stets abhängig vom Typus des Musikgenießers.
Um das vielleicht zu verdeutlichen:
- den einen stimmt Metal aggressiv, den anderen beruhight es und baut bei ihm ganz im Gegenteil Aggressionen ab (ich gehöre zu letzteren, kenne aber viele erstere)
- wenn ich nachts nicht schlafen kann und ich das Radio anschalte, kann ich bei bekannter Musik NICHT einschlafen - bei unbekannter Musik schon ... ich denke mein Muskerhirn "spielt" sonst bei den bekannten Stücken mit.
- Tonleitern und Taktarten werden auch je nach Kulturkreis anders wahrgenommen - wir empfinden Dur als "fröhlich" und Moll als "traurig". alllerdings haben wir kaum Ideen dazu wie "schräge" Skalen eigentlich klingen.
Tut mir leid, aber SON QUATSCH!
Was für Bücher hast du dir ausgeliehen / angelesen?
Es gibt zur Zeit ein gutes Buch, es ist DAS Lehrbuch für Musikpsychologie mit einem Rundumschlag zur aktuellen Forschung aus allen musikalischen Bereichen. Darunter auch das, was du suchst. Schaus dir an, falls du dich da ernsthaft für interessieren solltest. Vom Englisch her ist es super einfach zu verstehen.
http://www.amazon.de/Psychology-Musi...174313&sr=8-13
Interessantes Buch ... hat zwar einen stolzen Preis, scheint dafür aber auch sehr ausführlich zu sein.
Alles andere hier geäußerte als "SON QUATSCH" zu bezeichnen finde ich trotzdem nicht fair...
Trotzdem handelt es sich bei dem ganzen Kram um haltlose Spekulationen, auch wenn du das als nicht fair ansehen solltest.
Das wäre ungefähr vergleichbar damit, wenn ich sage "Ich esse jeden Tag einen grünen Apfel. Der hat viel Vitamine, fühle ich mich deshalb gesünder? Geht euch das auch so?".
Die geeignete Antwort auf die Frage des Posters hat mehr mit dem Hirnstamm, dem auditivem System, Neurotransmittern, audivisueller Verarbeitung und allerlei anderen Dingen aus dem Bereich der Psychologie zu tun. Nicht zu vergessen: Sogar mit der Auffrührungspraxis, welche im Übrigen ein eigener Bereich in der Musik ist.
Metal macht nicht aggressiv, Bob Marley lässt einen nicht chillen. Das sind andere Faktoren.
Ebenso ist es mit Tonleitern und Taktarten, die du angesprochen hattest. Die Kultur hat keinen Einfluss darauf, ebenso gibt es keinen Unterschied zwischen verschiedenen Kulturen, wenn es um die Erfassung von Dur oder Moll geht. In gleicher Weise wie es weltweit universelle (Ausdrücke von) Emotionen gibt, ist dies auch für die Musik bewiesen. Die Grundlagen von Musik sind kulturübergreifend gleich und ein evolutionäres Phänomen.
Was du schreibst klingt gut und fundiert.
Ich interesse mich auch sehr für die Verarbeitung nervlicher Reize im Gehirn, und bin überzeugt, dass uns die Wissenschaft hierüber viele Antworten gibt und geben wird.
Ich behaupte aber trotzdem mit meinem psychologischen Viertelwissen, dass z.B. auch soziologische Faktoren oder Erlebnisse unser Empfinden von Musik beeinflussen.
Das ist ähnlich wie es auch in der Psychologie 100te verschiedene Ansätze gibt, von denen viele behaputen DIE Lösung zu finden ... irgendwie haben sie auch alle Recht, aber in anderen Punkten übertreffen sie dann wieder die anderen Theorien.
Die Einflussnahme soziologischer Faktoren auf das Musikerleben beim Hören oder Reproduzieren, konnten bisher nicht nachgewiesen werden.
Das hat jedoch wenig mit der Soziologie zu tun, als einfach mit der Aufführungspraxis im Bereich der Musikwissenschaft und den Teilgebieten Allgemeine Psychologie, Entwicklungspsychologie und klinische Psychologie (Biopsychologie).Ein Grundlagengebiet der Musikpsychologie beschäftigt sich mit den Grenzen des Gehörs und der Wahrnehmung von Tonereignissen. So wird in der Psychoakustik beispielsweise untersucht, unter welchen Umständen zwei nacheinander erklingende Töne als zusammenklingend wahrgenommen werden und ab welchem Tempo ein Rhythmus wahrgenommen wird und ab welchem nicht mehr (siehe Universalien der Musikwahrnehmung).
Auch Phänomene wie das der virtuellen Tonhöhe oder die Synästhesie werden untersucht.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Zusammenhang zwischen Musik und Emotion. Auch Aspekte wie das Erkennen von Musik, sowie das Beurteilen, Erinnern und Speichern werden, häufig mit neuropsychologischen Methoden erkundet.
Was du meinst, wäre wohl die Musiksoziologie. Diese beschäftigt sich aber schwerpunktmäßig mit anderen Phänomenen, wie z.B. gesellschaftlichen Entwicklungen im Musikverständnis, Mensch-Musik-Gesellschaft-Interaktion (Geschlechtsunterschiede, soziale Schichten,...) und hat wenig mit der Wahrnehmung von Musik zu tun.
Das größte Problem bei der Beantwortung der Frage, wie Musik Emotionen erzeugt, dürfte die Tatsache sein, dass sich Zuordnungen von musikalischen Elementen und Emotionen nie ganz eindeutig festlegen lassen. Die Lösung dieses Problems ist die Strebetendenz-Theorie. Sie sagt, dass Musik überhaupt keine Emotionen vermitteln kann, sondern nur Willensvorgänge, mit denen sich der Musikhörer identifiziert. Beim Vorgang der Identifikation werden die Willensvorgänge dann mit Emotionen gefärbt. Das gleiche passiert auch, wenn wir einen spannenden Film anschauen und uns mit den Willensvorgängen unserer Lieblingsfigur identifizieren. Auch hier erzeugt erst der Vorgang der Identifikation Emotionen.
Weil dieser Umweg der Emotionen über Willensvorgänge nicht erkannt wurde, scheiterten auch alle musikpsychologischen und neurologischen Versuche, die Frage nach der Ursache der Emotionen in der Musik zu beantworten. Man könnte diese Versuche mit einem Menschen vergleichen, der einen Fernsehapparat aufschraubt und darin mit einer Lupe nach den Emotionen sucht, die er zuvor beim Ansehen eines Films empfunden hatte.
Doch wie kann Musik Willensvorgänge vermitteln? Diese Willensvorgänge haben etwas mit dem zu tun, was alte Musiktheoretiker mit "Vorhalt", "Leitton" oder "Strebetendenz" bezeichnet haben. Wenn wir diese musikalischen Erscheinungen gedanklich in ihr Gegenteil umkehren (der Ton strebt fort - ich will, dass der Ton bleibt), dann haben wir im Prinzip den Willensinhalt gefunden, mit dem sich der Musikhörer identifiziert. In der Praxis wird dann alles noch etwas komplizierter, so dass sich auch differenziertere Willensvorgänge musikalisch darstellen lassen.
Weitere Informationen erhalten Sie über den kostenlosen Download des E-Books der Universität München "Musik und Emotionen - Studien zur Strebetendenz-Theorie".
Bernd Willimek
Musik kann sich sehr auf die Psyche auswirken wie ich finde, da es allerhand Emotionen verursachen kann.
Da ich mehrfach gebeten wurde, das Prinzip der Strebetendenz-Theorie auf eine Weise darzustellen, so dass sie auch ein Laie mühelos nachvollziehen kann, füge ich dem obenstehenden Artikel eine solche Erklärung bei. Sie ist unter folgendem Link kostenlos abrufbar:
http://www.willimekmusic.de/erklaeru...nz-theorie.pdf
Bernd Willimek
Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum! (Nietsche ? )
Musik soll gut für Körper, Geist u, Seele sein.
Da habe ich doch gleich mal in den Aufsatz zur "Strebetendenz-Theorie" reingeschaut.
Den Satz
"... dass man sich immer nur Wahrnehmungen gegenwärtiger physikalischer Reize
vorstellen kann, niemals aber Wahrnehmungen von Tendenzen zu zukünftigen Veränderungen."
halte ich für fragwürdig. Hierfür möchte ich zwei Gründe nennen.
Zum einen lassen Forschungsergebnisse darauf schließen, dass der Mensch die "Gegenwart" als einen Zeitraum von ca. 3 Sekunden wahrnimmt. Musikalisch führt das zu dem Phänomen, dass die Wahrnehmung einer Note von den (erwarteten) folgenden Noten abhängt. Als Beispiel hierfür stelle man sich vor, eine Person soll sich den ersten Ton (oder gerne die ersten beiden Töne) von "Alle meine Entchen" vorstellen. Sind wir in C-Dur, so wäre das ein c (und dann ein d). Zur Vorstellung des Liedes gehört dann auch dass in nahem Abstand die Töne e und f im 4/4-Takt folgen. Spiele ich ihm dann den Schneewalzer vor (dieser beginnt ja auch mit c, dann d und e, dann aber ein g und im 3/4-Takt), so wird jeder "normale" Mensch ziemlich verwirrt reagieren, weil er etwas ganz anderes erwartet hat.
Zweitens hängt die Funktion eines Leittons von der Tonart ab, nicht von der Tonhöhe eines einzelnes Tons ab. Ein Mensch hat bei der Vorstellung eines Tons (auch als musiklaisch völlig ungebildeter) eine Vorstellung davon, welche Funktion dieser Ton innerhalb einer Melodie hat. Klar kann man sich einen Ton vortsellen (z.B. ein 50 Hz-Brummen, oder auch ein 440Hz-A), dieser Ton "steht" dann allerdings als Frequenz per se, und hatte keine Funktion als Leitton.
Ich stelle mir z.B. gerade (mit meinem schlehcten musikalischen Gehör) ein g vor, als Funktion hat es in meinem Kopf, dass der Ton aus einem D-Dur-Akkord ein Dsus4 macht, der sich dann wieder zum D-Dur auflöst - es könnte aber auch die Septime zum A-Dur sein, welcher sich dann zum D auflöst ... oder, oder, oder ...
Zur Strebetendenz-Theorie (siehe oben) gibt es jetzt einen Wikipedia-Artikel:
http://www.de.wikipedia.org/wiki/Strebetendenz-Theorie
Bernd Willimek
Musik macht glücklich, wenn sie gefällt.
Vor allem, wenn man sie selber macht und insbesondere dann, wenn man das mit anderen Menschen zusammen tut. Es euphorisiert, es erfüllt, es erzeugt je nach Lied verschiedene Emotionen, es beruhigt, etc...
Ich bin seit nem Burnout in Erwerbsminderungsrente und habe mit depressiven Verstimmungen zu kämpfen. Für mich gibt es 4 Dinge, die mich über Wasser halten - Sport, Freunde, Medikamente, und... Musikmachen.
Wenn ich 2 Stunden Gitarre spiele und dazu die Lieder singe, auf die ich gerade Lust habe, dann gehts mir danach GUT.
Da brauchst nicht in die wissenschaftliche Bibliothek zu gehn, beobachte Dich doch selber mal, bist doch Musiker. Und geh mal ins Stadio und sing mit 30.000 Fans eine Hymne, dann weisste Bescheid:-)
Ich denke nicht, dass Musik die Psyche beeinflussen kann, wenn nicht die Stimmung bereits vorhanden ist, die durch gerade laufende Musik unterstützt wird.
Von daher ist meine Meinung, dass Musik bereits vorhandene Emotionen verstärkt.
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