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Plan für Musikproberaum
Hallo,
ich studiere Architektur und wir sollen ein Wohnhaus mit einem integrierten Proberaum für 2 Personen entwerfen. Meine Frage ist nun, wie würde in euren Augen so ein Proberaum aussehen, wie sollte er beschaffen sein. (z.B. Wände, Decke, Raumhöhe, Bodenbelag etc.) Könntet ihr euch einen solchen Raum im Keller vorstellen oder eher weniger?
Der Raum sollte für Streichinstrumente ausgelegt sein.
Ihr würdet mir sehr damit helfen.
Vielen Dank!
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28.02.2012, 17:03
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#2
Das hängt doch von sehr vielen Faktoren ab. Nicht ohne Grund sind Raumakustiker im Regelfall studierte Ingenieure.
Es spielt eigentlich überhaupt keine Rolle, ob der Raum im Keller oder sonstwo ist.
Wichtige Faktoren stellen da eher die Isolierung, die m²-Zahl in Abhängigkeit von der Zahl der Personen, die dort proben wollen, auch von der Musikrichtung (z.B. gilt es vollkommene andere Kriterien für klassische Musik zu erfüllen).
Grundsätzlich solltest du von jeglichen Baumaterialien absehen, die mitschwingen und Inteferenzen verursachen (können).
Daher ist u.a. Holz / Bambus denkbar ungeeignet, verschiedene Metalle auch.
In Abhängigkeit vom Instrumentarium bei einer Zahl von 2 Personen würde ich rein rechnerisch 15m² nicht unterschreiten.
Wenn sich zudem im Proberaum noch einiges an Tontechnik befinden sollte, würde ich sogar eher zu mehr Platz raten.
Z.b. ist die geeignete Tonabnahme in einem Studio für eine akustische Gitarre nur möglich, wenn man einen Radius von ca. 3m zur Verfügung hat.
Bei der Deckenhöhe musst du nicht zwangsweise vom Normalmaß abweichen. Zu hohe Decken erhöhen eher noch die Gefahr, dass Klangfarben nachhallen und zu lange im Raum "stehen".
Wände und Boden sollten weder den Schall verschlucken (z.B. Teppichboden / Vorhänge), noch reflektieren (z.B. blanker Beton, Fliesen).
...und falls du etwas "außergewöhnliches" planen möchtest, kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen: Vergiss die Ecken.
Ich hab mal ein Konzert in einer runden Kirche gespielt, das war fantastisch. Jede Ecke in einem Raum verschluckt einen Teil vom Klang. Den Klangverlust kann man also minimieren, indem man den Winkel variiert. Sprich aus einer 90 grad winkeligen Ecke eine Konkave macht.
Was mir gerade noch eingefallen ist: Es spielt keine Rolle, ob der Proberaum Fenster hat. Das Glas sollte in dem Fall nur ausreichend dick genug und träge sein, um möglichst geringe Resonanz zu geben.
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