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Kapellmeister werden
Hallo,
Mein Sohn ist 9 Jahre alt. Sein Wunsch ist es, Kapellmeister oder Komponist zu werden. Er meint es ernst, und ich möchte ihn unterstützen.
Er besucht jetzt im 6. Jahr die Musikschule, spielt im 2. Jahr Querflöte und liebt klassische Musik. Leider steht er als Musiker in der Familie sehr alleine da, wir wissen alle nichts darüber. Ich habe für ihn nur stundenlang gesungen, als er ein Baby war.
Meine 1. Frage: Wäre es für die Verwirklichung seines Traumes von großem Vorteil, ein musisches statt naturw. oder sprachl. Gymnasium zu besuchen? Dafür müsste er in ein Internat, was uns beiden momentan nicht verlockend erscheint...
Meine 2. Frage: Auf seine Frage erhielt er von seiner Querflötenlehrerin die Auskunft, er müsse für diese Berufe das Klavierspiel lernen. Das würde ich ihm natürlich gerne ermöglichen. Wäre ein E-Piano auch geeignet? Unsere Wohnung ist klein und ich fürchte, ein Klavier die enge Treppe hinauf zu transportieren, wäre auch für Profis schwierig.
Meine 3./4. Frage: Wie wird man Kapellmeister? Was für eine Ausbildung/Studium käme auf ihn zu? Vielen Dank im Voraus für jede Hilfe/Anregung/Info.
Gruß Fallada
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31.03.2008, 19:58
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#2
abgemeldet
Kapellmeister werden
Also er ist noch recht jung, wenn du dir da wirklich sicher bist, dann kann ich dir mal die Fragen so gut ich kann beantworten.
1. Also ein Musikgymnasium ist eigentlich kein Muß, aber es kann hilfreich sein, wenn es zur Aufnahmeprüfung geht. Aber wenn es auch ein naturwissenschaftliches, oder sprachliches Gymnasium ist, dann sollte man sich vorher informieren, ob der Musikunterricht halbwegs gut ist. Auf meiner Schule hatten wir zwei Flügel(einer kaputt) und zwei Musiklehrer(einer davon war auch schon ziemlich kaputt), der Unterricht bestand aus Filmen schaun. Ein bisschen mehr sollte da schon drin sein für deinen Sohn.
2. Ja Klavierspielen ist da sehr wichtig. Das ist einfach eine Grundlage fürs Studium. Gibt auch Ausnahmen, aber darüber kann ich nichts genaues sagen. Wenns ein E-Piano sein muss, okay, aber bitte dann auch ein E-Piano, kein Keyboard und es sollte ein gutes sein, mit gutem Tastendruck (also gute Anschlagsdynamik) und 88 Tasten. Wenn der Sohn da auch besser werden sollte, dann würde ich mich wirklich nach einem echten Klavier umsehn (am besten Yamaha, die halten sehr viel aus).
3. u. 4.
Das ist der schwierige Teil. Am besten auf den hfms (Hochschule für Musik). Da gibt es gute in Dettmold, Karlsruhe, Freiburg, München und so weiter über ganz Deutschland verteilt. In Baden-Württemberg gibts sehr viele. Dort gibt es dann den Studiengang Kapellmeister, wo man dann dirigieren und das alles lernt.
Wenn er erst mal studiert, hat mans eigentlich geschafft, das schwere ist allerdings an so einer Hochschule angenommen zu werden. Dein Sohn sollte jetzt schon in Musiktheorieunterricht gehen. Vor allem Gehörbildung machen und die Grundlagen der Musiktheorie lernen. Um so früher man das macht, um so besser. An der Hochschule gibt es Aufnahmeprüfungen, die dann eben theoretisches Wissen abverlangen, genauso wie Gehörbildung und er muss zusätzlich noch ein bisschen Klavier vorspielen. Genaues weiß ich jetzt allerdings nicht über den Studiengang Kapellmeister. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass er da auch vom Blatt spielen können muss und auch Partiturspiel.
Infos erlangt man am besten über die Homepage der hfms. Am besten bei Google eingeben: hfm "entsprechende Stadt"
Und dann noch wichtig, wenn er denn tatsächlich studieren will, ist es nicht schlecht vorher schon ein wenig Kontakt mit der Hochschule aufzunehmen und auch die entsprechenden Professoren kennen lernen.
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01.04.2008, 20:18
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#3
Kapellmeister werden
Vielen Dank für deine Anwort.
Ich werde diese Infos nutzen können, du hast mir wirklich sehr geholfen!
Gruß Fallada
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03.04.2008, 21:51
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#4
abgemeldet
Was mir noch eingefallen ist:
Es wär nicht schlecht, wenn der Junge noch ein zusätzliches Hauptfach studiert, beispielsweise Klavier, Musiktheorie, oder auch Flöte.
Solche Leute werden nämlich gesucht, wenn er sich irgendwo bewirbt und mehrere Referenzen aufweisen kann, wird er auf jeden Fall bevorzugt. Mit Klavier und Querflöte kann er auch unterrichten, oder im Orchester spielen, mijt Musiktheorie kann er auch unterrichten, auf jeden Fall kann das nicht schaden und ist heutzutage eben ziemlich von Vorteil.
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21.04.2008, 16:39
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#5
Wow, neun Jahre alt? Da wäre ich mir noch nicht so sicher. Als Mitarbeiter einer Schule habe ich festgestellt, dass im Alter von 12 bis 15 sich die Interessen grundlegend ändern. Jetzt schon auf diesen Beruf hinzuarbeiten, kann auch ein Schuß in den Ofen sein. Musik studieren kann man auch mit einem normalen Abi. Und der Weg ist dann noch frei für alle anderen Studienrichtungen. Wenn er bei seinem Traumberuf bleibt um so besser. Nebenbei kann man sich auch mit der Musik beschäftigen und auf dieses Ziel hinarbeiten. Ich bezweifle nicht, dass er jetzt diesen Gedanken hegt, aber wie siehts in 5 Jahren aus?
Der Tipp vom Lord, sich ein Gymnasium mit sehr gutem Musikunterricht zu suchen, ist da natürlich goldrichtig. Aber solange es den NC gibt, sollte eine grundlegende Allgemeinbildung bevorzugt werden. Viele Studienfächer benötigen ihn. Sollte er jedoch darauf beharren, würde ich die Tipps vom Lord beherzigen.
Grüße Atze
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